Tierschützer besorgt:

Tesla-Fabrik gefährdet seltene deutsche Fledermaus

Digital
09.01.2020 11:25

Dass der US-amerikanische Elektroauto-Pionier Tesla eine riesige Fabrik in Deutschland eröffnen will und dafür schon ein Grundstück in der Nähe von Berlin erworben hat, freut die deutsche Wirtschaft. Umweltschützer sehen das Projekt allerdings kritischer: Am Gelände, auf dem bis 2021 die Fabrik hochgezogen werden soll, leben nämlich streng geschützte Fledermäuse, die durch Teslas Gigafactory ihre Heimat verlieren würden.

Rund 300 Hektar groß ist das Gelände in Grünheide in Brandenburg, auf dem Teslas erste Autofabrik in Europa errichtet werden soll. Noch heuer will man mit dem Bau beginnen, ab Sommer 2021 sollen dann schon Autos vom Band laufen. Im Endausbau will Tesla eine halbe Million Autos pro Jahr fertigen. Doch zuerst muss die Umweltverträglichkeit sichergestellt sein.

„Bei Fledermäusen ist das nicht so einfach“
Und hier kommen laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ die Bedenken der Tierschützer ins Spiel. Zwar hat Tesla angeboten, die lokale Fauna vor Baubeginn umzusiedeln. Gerade bei den seltenen Fledermäusen auf dem Areal „ist das aber nicht so einfach“, sagt Christiane Schröder vom Naturschutzbund Brandenburg.

Die Fledermäuse leben nämlich in den Bäumen, die für die Tesla-Fabrik abgeholzt werden sollen, halten bis März Winterschlaf und starten anschließend direkt in die Paarungszeit. „In diesen Phasen dürfen Fledermäuse nicht gestört werden“, warnt die Tierschützerin. Und unter den Begriff „Störung“ fiele wohl auch die von Tesla geplante Umsiedelung.

Umsiedlung im Winterschlaf am schonendsten
Einen Ausweg gibt es, will Tesla den geplanten Baubeginn im Frühling einhalten: „Um Fledermäuse am wenigsten zu stören, müssten sie nun während ihres Winterschlafes in Ersatzgebiete umgesiedelt werden“, empfiehlt Schröder. Dafür brauche Tesla aber eine Sondergenehmigung. Außerdem seien neben Fledermäusen noch andere geschützte Tiere auf dem Gelände daheim - seltene Reptilien und ab Frühling dann auch wieder brütende Vögel in den Bäumen.

Der Bericht zur Umweltverträglichkeit der Tesla-Fabrik wurde am 6. Jänner vorgelegt, Einwände sind laut dem IT-Portal „Golem“ noch bis 5. März möglich. Tesla hat für das 300-Hektar-Gelände in der Nähe des geplanten neuen Berliner Flughafens rund 41 Millionen Euro hingeblättert - ein vergleichsweise günstiger Preis für ein Grundstück dieser Größe.

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