Brand vor Absturz

Geheimdienste: Kein Hinweis auf Abschuss im Iran

Ausland
09.01.2020 08:28

Beschädigungen an den Wrackteilen, die an Einschusslöcher erinnern, und Raketenangriffe: Der Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs nahe der iranischen Hauptstadt Teheran hat wilde Spekulationen über die Absturzursache nach sich gezogen. Die Boeing 737-800 mit 176 Menschen an Bord - sie alle kamen bei der Katastrophe ums Leben - hat unmittelbar vor dem Absturz gebrannt. Das geht aus einem vorläufigen Bericht der iranischen Luftverkehrsbehörde hervor. Diese geht von einem technischen Problem aus. Auch mehrere westliche Geheimdienste haben offenbar keine Hinweise darauf, dass das Flugzeug abgeschossen wurde.

Die bisher bekannten Informationen deuteten eher darauf hin, dass die Triebwerke überhitzt gewesen seien, heißt es aus kanadischen Sicherheitskreisen. Laut den iranischen Ermittlern gab es vor dem Absturz keine Funkverbindung mit den Piloten an Bord von Flug PS752, die auf eine ungewöhnliche Situation hingedeutet hätte. Die iranischen Ermittler gaben zudem an, dass der Passagierjet wieder umgedreht habe, um zum Flughafen zurückzukehren. Von ukrainischer Seite wurde auch der Zusammenprall mit einer Drohne nicht ausgeschlossen.

Ukrainische Experten in Ermittlungen eingebunden
Der Flugschreiber und der Voice Recorder, der Gespräche im Cockpit aufzeichnet, seien im Besitz der Ermittler. Die Geräte seien aber beschädigt. An der Untersuchung der Unglücksursache würden ukrainische Experten beteiligt. Die Blackboxen will man aber dem Hersteller aus den USA nicht übergeben.

Die abgestürzte Boeing 737-800 ist eine der modernsten Versionen des Flugzeugtyps - nicht zu verwechseln mit der Boeing 737 Max, die nach zwei folgenschweren Abstürzen in Äthiopien und Indonesien mit weltweiten Flugverboten belegt wurde. Zudem war das Unglücksflugzeug erst vor drei Jahren gekauft und wenige Tage zuvor überprüft worden.

Absolventen von iranischer Eliteuniversität waren an Bord
Ukraine International Airlines hat mittlerweile die komplette Passagierliste veröffentlicht. Unter den Toten sollen auch zahlreiche Absolventen der renommierten iranischen Scharif-Universität für Technologie sein. Dieser Umstand hat in den sozialen Medien sofort zu Spekulationen geführt, wonach es sich um einen Anschlag handeln könnte.

Tag der Trauer in der Ukraine
Nach dem Absturz gedenkt die Ukraine der mehr als 170 Todesopfer. Präsident Wolodymyr Selenskyj habe diesen Donnerstag zum Tag der Trauer erklärt, teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Das Staatsoberhaupt legte in der Nacht Blumen am Kiewer Flughafen Boryspil nieder.

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