Fund in Insekten

Deutsche Forscher entdecken Hunderte neue Viren

Wissenschaft
08.01.2020 15:39

In Insekten haben Forscher der Berliner Charite Hunderte neuer Viren aus mehr als 20 Gattungen entdeckt. „Jedes neue Virus, das wir finden, könnte eine bisher unerkannte Ursache von Erkrankungen sein, sowohl beim Menschen als auch bei Nutztieren“, sagte Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charite.

Während sich Wissenschafter bisher vor allem auf Moskitos und andere blutsaugende Insekten konzentrierten, umfasst die neue Studie den Angaben zufolge alle Ordnungen von Insekten. Insgesamt wurden Proben aus insgesamt 1243 Insektenarten entnommen, wie es hieß. Drosten bezeichnete die Untersuchung als „wohl bisher größte Einzelstudie in der Entdeckung neuer Viren“.

Systematisch untersucht worden seien Viren mit sogenannter negativer einzelsträngiger Ribonukleinsäure (RNA). Diese Gruppe von RNA-Viren umfasse Erreger, die Krankheiten wie Ebola und Masern ebenso wie Tollwut und Lungeninfektionen auslösen, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „PLOS Pathogens“.

Krankmachende Viren kommen häufig von Tieren
Neue Viren, die Krankheiten auslösen, stammen oft von Tieren. Bekannte Beispiele sind das aus Mücken stammende Zika-Virus, die Vogelgrippe-Viren sowie das Kamel-assoziierte MERS-Virus (Bild unten). „Je mehr Viren wir kennen und in unserer Datenbank speichern, umso leichter können wir die Ursache von neu auftretenden ungewöhnlichen Erkrankungen erkennen“, ist Drosten überzeugt.

Die Studienergebnisse sollen dazu führen, dass Patienten diagnostiziert werden können, bei denen alle Symptome auf eine Virusinfektion hinweisen, ein Virus jedoch nicht nachgewiesen werden kann.

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