IV-Neujahrsempfang

Swarovski: „Umweltgesetze nur mit Augenmaß!“

Tirol
08.01.2020 11:30

Die Tiroler Industrie geht trotz Rückgängen optimistisch ins Jahr 2020, das sagte IV-Präsident Christoph Swarovski beim Neujahrsempfang. Er sprach in seiner Rede außerdem die neue Bundesregerung sowie Umweltthemen an.

Der Neujahrsempfang der Industriellenvereinigung Tirol zählt zu den wichtigsten Empfängen im Land. Am Dienstag war es wieder so weit! Und wenn Präsident Christoph Swarovski ruft, dann kommen sie, die Mächtigen im ganzen Land. Aus Industrie, Wirtschaft, Politik und Medien .In seiner mit Spannung erwarteten Rede zog Christoph Swarovski positiv Bilanz über das abgelaufene Jahr 2019. Und trotz Auftragsrückgängen gegen Ende des Jahres sei auch der Ausblick für 2020 gut und es gebe noch ausreichende Wachstumspotenziale. Diese Meinung wird, betont Swarovski, auch von den IV-Mitgliedern geteilt: „Laut einer aktuellen Umfrage sehen drei Viertel der Mitglieder dem begonnenen Jahr optimistisch entgegen!“

Die Unternehmen auch weiterhin entlasten
Und politisch? Von der neuen Bundesregierung erwartet sich die IV Augenmaß. Wobei Swarovski dem Regierungsprogramm – vorbehaltlich natürlich der weiteren inhaltlichen Ausgestaltung und der zeitlichen Umsetzung – ein positives Zeugnis ausstellt. „Die Senkung der Körperschaftssteuer und der Einkommenssteuer sind der richtige Weg. Allerdings müssten alle Unternehmen, unabhängig von Größe und Rechtsform, entlastet werden. Wir als IV werden das mit Nachdruck weiter vertreten“, erklärte Präsident Swarovski. Er will aber auch weiter Themen in die Reform des Steuersystems einbringen – wie eine steuerbegünstigte Abfertigung zur Mitarbeiterbindung, die Berücksichtigung der Arbeitsplätze bei der Steuerbemessung und die Förderung des Unternehmertums unter anderem auch dadurch, dass unternehmerisches Risiko im Steuerrecht Berücksichtigung finden müsse.

Österreichs Firmen nicht ins Ausland vertreiben
Österreich müsse nun aber sehr aufpassen, um bei der „ökosozialen Steuerreform“ nicht die eigene Industrie zu treffen. Swarovski: „Es darf jedenfalls nicht passieren, dass die klimaschonende Produktion in Österreich ins weniger klimaschonende Ausland verlegt wird. Das nützt der Umwelt nicht und schadet unserer Wirtschaft und den Arbeitsplätzen hierzulande.“ Es fehle leider auch oft an der Verhältnismäßigkeit: Wenn in der Silvesternacht durch die Feuerwerkskörper gleich viel Feinstaub verursacht werde, wie im Straßenverkehr über das ganze Jahr, wundert man sich, warum im Straßenverkehr jedes Promille Reduktion gefeiert werde, wenn gleichzeitig ein Vielfaches der Feinstaubreduktion in nur einer Silvesternacht erreicht werden könnte – etwa durch ein generelles Feuerwerksverbot.

Lob für die Initiativen des Landes Tirol
Lob gab es auch für Landespolitik - etwa für industriepolitisch wichtige Initiativen wie die weitergeführte gemeinsame Umsetzung der Digitalisierungsoffensive, die Umsetzung des von der IV initiierten „Welcome Service“ und die Initiativen rund um das Thema „internationale Bildungsangebote“. Die IV Tirol unterstütze auch mit Nachdruck die Umsetzung des „Masterplan Wasserstoff Tirol“ für eine zukunftsweisende Mobilitätstechnologie mit dem Energieträger Wasserstoff.

Als Dauerthemen auf Landesebene nannte Swarovski den Transitverkehr, der, ohne die eigene Wirtschaft über Gebühr zu belasten, geregelt werden müsse, die Raumordnung, bei der es darum gehe, leistbares Wohnen und dessen Umsetzung unter Achtung von Eigentum umzusetzen und den Ausbau der Wasserkraft, der vielen in der Bevölkerung viel zu langsam gehe. „Das Regierungsprogramm mit dem Ziel von 100 Prozent Ökostromversorgung bis 2030 stimmt mich als Präsident positiv, denn damit ist klar, dass der Ausbau der Tiroler Wasserkraft auch von den Grünen forciert wird“, sagte Swarovski.

Europa muss dringend Stärke zeigen
Nicht fehlen durfte das Thema Europa! „Es braucht ein starkes und geeintes Europa und eine auf die eigenen Interessen gerichtete, gemeinsame Linie etwa gegenüber den USA oder asiatischen Großstaaten wie China. Auch wir Europäer müssen unsere Politik strikter auf die eigenen Interessen ausrichten“, stellte Präsident Swarovski fest. Er wiederholte eine langjährige Forderung der Industriellenvereinigung Tirol, dass es bis zur Erlangung vergleichbarer Umwelt- und Sozialstandards sowie fairer Wettbewerbsbedingungen Zölle als wirtschaftspolitisches Regulativ brauche.

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