Vierschanzentournee

Triumph für Stefan Kraft in Bischofshofen-Quali!

Wintersport
05.01.2020 19:25

Ein gutes Vorzeichen? Stefan Kraft hat mit dem Gewinn der Qualifikation auf seiner Heimschanze in Bischofshofen Hoffnungen auf einen österreichischen Jubelmoment bei der letzten Station der 68. Vierschanzentournee geweckt! Der Ex-Weltmeister brachte es am Sonntag bei einer Weite von 134,5 Metern auf 150,8 Punkte und ließ damit den drei Luken höher startenden Japaner Daiki Ito um 0,1 Zähler hinter sich.

Kraft geht am Montag als Letzter vor mehr als 20.000 Fans in den ersten Wettkampf-Durchgang des Dreikönigsspringens. „Wenn in Bischofshofen der Einser aufleuchtet, dann kann mich das nur happy machen“, meinte der Lokalmatador, der sich mit dem Japaner Naoki Nakamura (JPN) matcht. Kraft hatte nach ebenfalls geglückten Trainingssprüngen nichts auszusetzen. „Jetzt heißt es, das morgen noch zweimal so zu machen.“ Gleich elf Österreicher qualifizierten sich übrigens für den letzten Tournee-Wettkampf: Neben Kraft schafften Daniel Huber (10.), Philipp Aschenwald (11.), Gregor Schlierenzauer (14.), Michael Hayböck (17.), Jan Hörl (24.), Manuel Fettner (36.), Clemens Leitner (40.), Clemens Aigner (43.), Markus Schiffner (44.) und Stefan Huber (45.) den Sprung in die Top-50.

Die Vierschanzentournee ist so umkämpft wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Das in Front liegende Quartett schaffte am Sonntag keine Spitzenplätze. Tournee-Leader Dawid Kubacki (POL/13.), Marius Lindvik (NOR/9.), Karl Geiger (GER/16.) und Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi (JPN/6.) liegen vor dem Finale gerade einmal 13,7 Punkte auseinander. Das sind weniger als acht Meter, was auf der riesigen Anlage in Bischofshofen recht wenig ist. Kubacki geht mit einem Vorsprung von umgerechnet fünf Metern auf Lindvik ins Rennen. Die Konstanz und die größere Erfahrung sprechen für den Polen. „Dawid hat den Rekord (145 m, Anm.) in Bischofshofen, er liebt diese Schanze. Wir sind ganz optimistisch“, sagte Polens Springerlegende Adam Malysz, der nunmehr Sportdirektor seiner Heimat ist. Nach Malysz (2000/01) und Kamil Stoch (2016/17, 17/18) könnte der Titel zum vierten Mal ins skisprungverrückte Polen gehen.

Form und Unbekümmertheit sprechen für Lindvik, der nach 13 Jahren Anders Jacobsen als bisher letztem Tournee-Sieger aus Norwegen nachfolgen könnte. Doch Lindvik machte am Sonntag in Bischofshofen seine ersten Sprünge überhaupt - und der 21-Jährige tat sich schwer, auf der Schanze mit ihrem langen Anlauf den Rhythmus zu finden. Das veranlasste etwa Kraft, seinen Siegertipp noch zu ändern - er hatte nach dem Bergisel-Sieg des Shootingstars diesen noch als „Mann, den es zu schlagen gilt“, bezeichnet. Nach der Entgegennahme seines 5000-Euro-Siegerschecks am Sonntag schätzt er aber Vorjahressieger Kobayashi am stärksten ein. „Kobayashi war wieder extrem stark. Er weiß, wie man die Tournee gewinnt und ich glaube, er hat die stärksten Nerven“, sagte Kraft über den Japaner, der am Bergisel noch eine schwere Niederlage erlitten hatte.

Lindviks Trainer Alexander Stöckl prognostizierte ein knappes Rennen. „Marius ist auf Augenhöhe mit drei anderen. Der Vorteil der anderen ist, dass sie die Schanze besser kennen.“ Lindvik aber habe die Gabe, Unwesentliches auszublenden und Vorgaben rasch umzusetzen. Geiger und Kobayashi liegen in Lauerstellung. Geiger kündigte vor dem Showdown bereits an: „Ich werde alles riskieren.“

Das Ergebnis:
1. Stefan Kraft (AUT) 150,8 Punkte (134,5 m)
2. Daiki Ito (JPN) 150,7 (138)
3. Kamil Stoch (POL) 150,4 (136)
4. Constantin Schmid (GER) 149,5 (139)
5. Stephan Leyhe (GER) 149,2 (138)
6. Ryoyu Kobayashi (JPN) 148,8 (134)
7. Peter Prevc (SLO) 148,3 (137)
8. Johann Andre Forfang (NOR) 148,2 (142)
9. Marius Lindvik (NOR) 146,9 (133)
10. Daniel Huber (AUT) 144,7 (139,5)
11.
Philipp Aschenwald (AUT) 142,4 (133,5)
Weiters:
14. Gregor Schlierenzauer (AUT) 139,9 (135)
17. Michael Hayböck (AUT) 136,0 (131)
24. Jan Hörl (AUT) 131,2 (131)
36. Manuel Fettner (AUT) 124,3 (125)
40. Clemens Leitner (AUT) 122,1 (126)
43. Clemens Aigner (AUT) 118,7 (121,5)
44. Markus Schiffner (AUT) 117,6 (121,5)
45. Stefan Huber (AUT) 117,5 (122,5)

U.a. nicht für den Bewerb der Top-50 qualifiziert:
55. Stefan Rainer (AUT) 106,1 (116,5)
61. Thomas Hofer (AUT) 100,4 (112,5)

Die wichtigsten K.o.-Duelle am Montag:
Roman Koudelka (CZE) - Jan Hörl (AUT)
Dmitrij Wassiljew (RUS) - Michael Hayböck (AUT)
Simon Ammann (SUI) - Karl Geiger (GER)
Manuel Fettner (AUT) - Yukiya Sato (JPN)
Mackenzie Boyd-Clowes (CAN) - Gregor Schlierenzauer (AUT)
Cene Prevc (SLO) - Dawid Kubacki (POL)
Clemens Leitner (AUT) - Philipp Aschenwald (AUT)
Sergej Tkatschenko (KAZ) - Daniel Huber (AUT)
Sondre Ringen (NOR) - Marius Lindvik (NOR)
Clemens Aigner (AUT) - Johann Andre Forfang (NOR)
Markus Schiffner (AUT) - Peter Prevc (SLO)

Stefan Huber (AUT) - Ryoyu Kobayashi (JPN)
Naoki Nakamura (JPN) - Stefan Kraft (AUT)

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(Bild: KMM)



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