Warnt vor Vergeltung

Trump: „52 bedeutsame iranische Orte im Visier“

Ausland
05.01.2020 08:03

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Balad im Irak, auf dem auch US-Soldaten untergebracht sind, sowie im Stadtzentrum Bagdads sind am Samstag mehrere Raketen eingeschlagen. Sie seien auf der Luftwaffenbasis, auf einem Platz in der gesicherten Grünen Zone in Bagdad sowie dem Stadtteil Al-Dschadirija niedergegangen, teilte das irakische Militär mit. Angaben über mögliche Opfer der Angriffe oder Schäden gab es nicht. Unterdessen warnte US-Präsident Donald Trump die Führung in Teheran nachdrücklich vor Vergeltungsschlägen. Für den Fall, dass der Iran US-Bürger oder -Einrichtungen angreifen sollte, gebe es eine Liste mit 52 wichtigen iranischen Zielen, die dann angegriffen würden, schrieb Trump am Samstag auf Twitter.

Die für den Iran und dessen Kultur teils sehr bedeutsamen Orte auf der Liste würden sonst „sehr schnell und sehr hart angegriffen“, schrieb Trump in Großbuchstaben - ebenso wie das Wort „Warnung“. Seine Tweet-Serie schloss der republikanische Präsident mit den Worten: „Die USA wollen keine Drohungen mehr!“

Auf dem Stützpunkt Al-Balad waren zuvor im Lagerhaus-Bereich zwei Raketen niedergegangen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Die US-Truppen seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Hubschrauber kreisten über dem Stützpunkt am Himmel. US-Soldaten kamen bei den Attacken offenbar nicht zu Schaden. Möglicherweise seien aber irakische Zivilisten zu Schaden gekommen, hieß es.

US-Ausbilder für irakisches Militär
Auf der Basis sind die US-Ausbilder für das irakische Militär untergebracht. Sie liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Bagdad und wurde schon mehrfach Ziel von bewaffneten Angriffen. Im vergangenen Jahr wurde sie etwa mit Mörsergranaten attackiert, im August wurden bei der Explosion eines Waffenlagers in der Nähe zudem zwei Menschen getötet.

Auch die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA berichtete, dass auf dem Stützpunkt sowie im Zentrum von Bagdad mehrere Raketen niedergegangen seien. Im Stadtzentrum liegen in der „Green Zone“ unter anderem die US-Botschaft sowie irakische Ministerien und das Parlament. Auch dort sind schon mehrfach Raketen eingeschlagen und explodiert. Die Zone war 2003 nach dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein aus Sicherheitsgründen errichtet worden. Aus Angst vor Terroranschlägen ist der Zugang stark beschränkt.

Nach Tötung eines Generals: Iranische Führung schwört Rache
Die Lage in der Region ist nach der Tötung des ranghohen iranischen Generals Kassem Soleimani durch einen US-Raketenangriff in Bagdad sehr angespannt. Die iranische Führung hatte nach dem Angriff Vergeltung angekündigt. Ayatollah Ali Khamenei schrieb in einem Beileidsschreiben, die Urheber des Angriffs erwarte „eine schwere Rache“ . Am Dienstag hatten Demonstranten versucht, den hochgesicherten Botschaftskomplex zu stürmen.

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