Geruchloses Gas

Familiendrama in NÖ: Opa tot, Enkerln gerettet

Niederösterreich
04.01.2020 20:24

Malerisches Waldviertel, Raureif am Samstagmorgen in Schweiggers (NÖ). Wohlige Wärme in der geheizten Stube. Vielleicht wurde gerade diese Behaglichkeit der Familie zum Verhängnis: Geruchloses Kohlenmonoxid verbreitete sich. Manfred R., der 64-jährige Besitzer, sackte zusammen, starb. Sieben Menschen (darunter seine Enkerln) konnten vor dem Gastod gerettet werden.

Es war 10 Uhr, als das Schicksal im Familienanwesen seinen Lauf nahm. Manfred R. brach zusammen, sofort wählten seine Angehörigen den Notruf. In letzter Sekunde. Denn während der Versorgung des Bewusstlosen war wohl keinem der Anwesenden bewusst, dass auch sie in Gefahr waren. Gas - Kohlenmonoxid - hatte sich in den Räumlichkeiten verbreitet. Klar ist nur, das Haus war nicht an das Gasnetz angeschlossen!

Als die Retter den Unglücksort betraten, schlugen ihre CO-Warngeräte sofort Alarm - das Haus wurde evakuiert, während versucht wurde, Manfred R. wiederzubeleben. Der 64-Jährige hatte aber keine Chance: Er starb an Ort und Stelle.

Seine 59 Jahre alte Ehefrau, sein Sohn (35), dessen Frau und deren drei Kinder (im Alter von 3 bis 7 Jahren) und ein zufällig anwesender befreundeter Arzt wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Landesklinikum Zwettl gebracht. Lebensgefahr besteht keine.

Manfred R. war Hauptschullehrer aus Leidenschaft (erst ein Jahr lang genoss er den Ruhestand) - „und er war so vieles mehr“, sagt Nachbar Peter Seemann, „liebevoller Ehemann, Papa, Opa, Musiker, Fußballtrainer, Hobby-Imker und auch in der Kirche engagiert.“

Warum der 64-Jährige an diesem Morgen vor den Augen seiner Enkerln sterben musste, ist unklar. Experten gehen von einem Unfall aus. Nachbar Seemann geknickt: „Für uns ist das ein fürchterlicher Jahresbeginn!“

Was ist Kohlenstoffmonoxid?
Kohlenstoffmonoxid, umgangssprachlich Kohlenmonoxid genannt, ist ein gefährliches, farb-, geruch- und geschmackloses Atemgift.

Da es nicht reizend ist, wird es kaum wahrgenommen.

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung/krone.at

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