Neues Klima-Ticket

Türkis-Grün: Mit Öffis um 3 €/Tag durch Österreich

Politik
03.01.2020 13:21

Der Klimaschutz hat im Wahlkampf bereits eine sehr große Rolle gespielt. Mit besonderer Neugierde wurde daher das große Klimaschutz-Paket im türkis-grünen Regierungsprogramm erwartet. Dieses umfasst nun neben Konzepten für erneuerbare Energie und den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel auch das sogenannte 1-2-3-Österreich-Ticket. Doch welche Veränderungen und vor allem welche Vorteile verstecken sich hinter dem Fahrpreis-Konzept mit doch etwas sperrigem Namen?

Mitten im Wahlkampf stellte die „Krone“ den Spitzenkandidaten brisante Fragen zum Thema Mobilität. Darunter: Was darf ein Öffi-Ticket im Jahr kosten? Sebastian Kurz antwortete damals durchaus vage: „Möglichst wenig“, waren seine Worte. Deutlich konkreter wurde schon Werner Kogler: „365 Euro pro Bundesland, 1095 Euro für ganz Österreich, Schüler, Lehrlinge und Studierende um 365 Euro für ganz Österreich“, so die Antwort des Grünen im September.

Bei Namensgebung von SPÖ inspiriert?
Etwas mehr als drei Monate später liegt das ausformulierte Konzept für das „1-2-3-Österreich-Ticket“ nun auf dem Tisch. Bei der Namensgebung dürften sich die beiden Koalitionspartner durchaus am Vorschlag der SPÖ-Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner orientiert haben. So nannte sie das Konzept mit gleichem Inhalt wie Koglers Vorschlag damals „1-2-3-Klimaticket“.

„Kilmaschonende Alternative zum Individualverkehr
Doch was verbirgt sich nun hinter dem Namen? Tatsächlich soll das Ticket „eine klimaschonende Alternative zum Individualverkehr“ darstellen. Diese soll „breit leistbar und zugleich unkompliziert zugänglich“ sein. Es soll also eine österreichweite Jahresnetzkarte für den gesamten öffentlichen Verkehr - also inklusive Zug, U-Bahn, Bus, etc. - umgesetzt werden. In Zahlen gesprochen: Pro Tag soll Öffi-Fahren in einem Bundesland einen Euro kosten, um zwei Euro sind zwei Nachbarbundesländer befahrbar. Wählt man die Jahresnetzkarte für alle Bundesländer, soll das drei Euro pro Tag kosten.
Für junge Menschen soll es eine noch günstigere Variante geben.

Das Angebot des öffentlichen Verkehrs soll zudem deutlich ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang ist im Regierungsprogramm von der „Öffi-Milliarde“ die Rede.

Lob von Umwelt- und Tierschutzorganisationen
Die Umwelt- und Tierschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und der WWF begrüßten diese Vorschläge unisono. „Eine Schlüsselrolle sieht die Umweltorganisation in der raschen Umsetzung, jährlichen zusätzlichen Investitionen in den öffentlichen Verkehr von mindestens einer halben Milliarde Euro sowie dem 1-2-3-Österreich-Ticket“, heißt es dazu etwa von GLOBAL 2000.

Aus für Tempo 140
Während der Öffi-Verkehr künftig also an Fahrt aufnehmen soll, werden Verkehrsteilnehmer auf Österreichs Autobahnen wieder ausgebremst. So wird das
unter Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) gestartete Pilotprojekt „140 km/h auf Autobahnen“ umgehend beendigt und die teils hohen Toleranzgrenzen bei Geschwindigkeitskontrollen sollen der Vergangenheit angehören.

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