Heimsieg im Visier

ÖSV-Adler Kraft: „Ich bin mit Stolz Österreicher“

Wintersport
03.01.2020 07:18

Tourneekönig, Weltcupsieger und Weltmeister! Superadler Stefan Kraft hat in seiner Bilderbuch-Karriere schon fast alles gewonnen. Nur einen Kindheitstraum konnte sich der 26-Jährige noch nicht erfüllen. Der Salzburger wartet vor dem Bergisel-Springen in Innsbruck am Samstag noch immer auf seinen ersten Heimsieg. Das wäre für unseren Überflieger gerade jetzt nach dem enttäuschenden 13. Platz in Garmisch am Neujahrstag und der damit wohl verlorenen Tournee-Gesamtwertung eine große Genugtuung.

„Krone“: Stefan, dir fehlen nach zwei Springen 33,6 Punkte auf Spitzenreiter Kobayashi. Da muss wohl ein Wunder passieren, dass du doch noch den Tournee-Adler gewinnst ...
Stefan Kraft: Auf den Gesamtsieg schaue ich nicht mehr. Es müssten schon sehr turbulenteSpringen sein, wo ich Glück und die anderen Pech haben. Das wünsche ich keinem. Ich freue mich auf die Heimspringen. Ich bin gut in Form, will alles zeigen.

„Krone“: Bisher hat es mit einem Stockerl nicht geklappt. Ist überhaupt ein Sieg möglich?
Kraft: Ich traue ihn mir auf jeden Fall zu. Aber dafür muss alles passen.

„Krone“: Nach 17 Weltcuperfolgen der erste Heimsieg für dich ...
Kraft: Das ist ein ganz großes Ziel. Ich habe ja schon den Tourneesieg in Bischofshofen gefeiert. Aber ein Einzelspringen wäre etwas Besonderes. Das rot-weiß-rote Fahnenmeer, alle singen die Hymne. Dafür fängt man mit dem Skispringen an.

„Krone“: Singst du selbst bei der Nationalhymne mit?
Kraft: Ich singe immer mit. Ich bin da vom Fußball angesteckt. Ich habe die Erinnerung ans italienische Team, das voll mitgeschrien hat. Das hat mir schon als Kind etwas gegeben.

„Krone“: Kämpfst du da oben am Siegerpodest mit deinen Emotionen? Mit deinen Tränen?
Kraft: Ich bin nicht der Typ, der da oben weint. Ich stehe mit Stolz und Ehre auf dem Stockerl. Ich bin auch stolz, dass ich Österreicher bin.

„Krone“: Was bedeutet es dir, Österreicher zu sein?
Kraft: Ich war schon viel unterwegs. Jedes Mal, wenn ich heimkomme, sehe ich, wie gut es uns geht, wie schön es ist. Es fehlt uns an nichts. Österreich ist eines der schönsten Platzln der Welt.

„Krone“: Du bist ein sehr naturverbundener Mensch ...
Kraft: Ich bin gern in den Bergen unterwegs, vor allem im Winter, gehe Ski fahren im Großarltal. Ich bin ja auch Botschafter von diesem Tal.

„Krone“: Apropos Berge. Warst du schon mal auf dem Großglockner?
Kraft: Der Untersberg ist mein Hausberg. Da muss ich einmal im Jahr hinauf, sonst starte ich mit einem schlechten Gewissen in die Saison. Der Glockner ist aber sicher auf meiner To-do-Liste.

„Krone“: Hast du schon den „Jedermann“ in Salzburg besucht?
Kraft: Es muss nicht in den nächsten zwei Jahren sein, irgendwann werde ich ihn mir anschauen. Auch die Staatsoper möchte ich einmal besuchen. Im Moment fühle ich mich aber beim Electric-Love-Festival auf dem Salzburgring wohler.

„Krone“: Wie steht es beim Salzburger Buam mit Brauchtum?
Kraft: Ich war in Schwarzach bei jedem Sportverein, habe alles ausprobiert. Nur bei Musik und Schützen war ich nicht. Schuhplattln zu können, hätte aber etwas. Eine Lederhose trage ich auch.

Norbert Niederacher, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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