Bilanz

Millionenregen fürs Pitztal zeigt Wirkung

Tirol
03.01.2020 09:00
Mit dem „Regionalwirtschaftlichen Programm Pitztal“ möchte das Land Tirol dem eher strukturschwachen Tal im Oberland in der Entwicklung mit insgesamt 10 Million Euro unter die Arme greifen. Das Resümee nach zwei vollen Jahren stimmt optimistisch.

Im Jänner 2017 gab die Tiroler Landesregierung grünes Licht, am 1. Jänner 2018 war Tag eins des „Regionalwirtschaftlichen Programmes des Planungsverbandes 12 Pitztal“, kurz RWP Pitztal genannt. Übrigens das jüngste von insgesamt vier laufenden Sonderförderungsprogrammen (Lechtal, Iseltal, Oberes Gericht). Mit jeweils einer Million Euro pro Jahr möchte man zehn Jahre lang „wichtige Impulse für die nachhaltige, wirtschaftliche Entwicklung“ in den vier Talgemeinden Arzl, Wenns, Jerzens und St. Leonhard mit ihren rund 7500 Einwohnern setzen. Das Pitztal zählt zu den strukturschwächeren Regionen, weist als einziger Tourismusverband Tirols eine negative Nächtigungsbilanz auf und kämpft mit Abwanderung (Rückgang um 0,5% seit 2009).

56 Projekte bewirkten 15,5 Mio. € Investition
„Wir konnten in den zwei Jahren die jährliche Fördersumme von jeweils einer Million Euro voll ausschöpfen, von 119 Förderansuchen bewertete das Fördergremium 56 positiv“, berichtet Markus Mauracher vom Regionalmanagement „Regio Imst“, das mit der Abwicklung betraut ist, „touristische Projekte bilden natürlich einen Schwerpunkt, aber auch andere Bereiche wie Gewerbe, Energie oder Infrastruktur sind stark vertreten.“ Mit der RWP-Förderung habe man ein regionales Investitionsvolumen in der Höhe von 15,5 Mio. Euro ausgelöst.

Steinbockzentrum als Leuchtturmprojekt
Zusätzlich habe man 40 neue Arbeitsplätze und 86 neue Betten geschaffen. Ein beachtliches Zwischenresümee! Doch der Bericht von Mauracher ist noch nicht fertig: „295 Betten wurden qualitätsverbessert, vier neue Kooperationen entstanden. Mit dem Ausbau von erneuerbarer Energie können zusätzliche 56.700 Kilowattstunden Strom erzeugt werden.“

Viel Licht also in jenem Tal, das überdies vehement für die Gletscherehe Ötztal-Pitztal eintritt. Der 3,6 Millionen schwere Leuchtturm allerdings entsteht in St. Leonhard. BM Elmar Haid: „Das Steinbockzentrum, das im kommenden Mai eröffnet wird, wird unsere Gemeinde stark beleben. Das RWP ist für das gesamte Pitztal äußerst wichtig.“ Das sieht auch BM-Kollege Walter Schöpf so: „Bei uns in Wenns entsteht ein Zentrum für die Vermarktung regionaler Lebensmittel. Gestartet wird mit der Vermarktung von Fleisch.“ Zu diesem Zweck werde das alte Schlachthaus einem Ein-Millionen-Neubau weichen. Kooperationen mit der Gastronomie und den Bergbahnen seien bereits fixiert.

Digitale Daten werden durch‘s Pitztal rasen
Parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung werden auch die digitalen Daten an Geschwindigkeit gewinnen. Mit dem Aufbau eines Datenhighways via Lichtwellenleiter (LWL) werde eine Digitalisierungsoffensive im gesamten Tat gestartet. „Die Grobplanung ist so gut wie fertig“, weiß BM Schöpf. Damit wird das Pitztal Pilotregion für digitale Anwendungen beim transnationalen Projekt „Smart Villages“. Vernetzung heißt somit ein essentieller Baustein. Vernetzt sind natürlich auch die Dorfchefs, die im Planungsverband regelmäßig tagen.Acht Millionen stehen noch bereit.

Hubert Daum

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