Gewalt in Bagdad

Sturm auf US-Botschaft: Demonstranten ziehen ab

Ausland
01.01.2020 18:25

Die US-Botschaft in Bagdad wird nach Angaben des irakischen Militärs nicht mehr von pro-iranischen Demonstranten belagert. „Alle Demonstranten haben sich zurückgezogen“, teilte das Militär am Mittwoch mit. Zuvor hatten sich Hunderte Menschen in der Nähe der Botschaft auf eine längere Belagerung mit Zelten und Verpflegung eingestellt. Hochrangige irakische Militäroffiziere hatten versucht, die Protestierenden zum Abzug zu bewegen - allerdings ohne Erfolg.

Am Mittwoch zogen alle Demonstranten schließlich ab, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Sie zogen in Richtung der Ausgänge aus der hochgesicherten „Grünen Zone“, wo sich die Botschaft befindet, und riefen: „Wir haben sie verbrannt!“ Die pro-iranischen Hashed al-Shaabi-Milizen hatten die Demonstranten zum Rückzug aufgefordert.

US-Luftangriffe Auslöser der Ausschreitungen
Am Dienstag hatten Demonstranten versucht, den hochgesicherten Botschaftskomplex zu stürmen. Protestierende setzten mehrere Wachhäuschen in Brand. Auslöser der Ausschreitungen waren US-Luftangriffe auf die vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah am Sonntag, bei denen 25 Menschen getötet wurden. US-Präsident Donald Trump machte den Iran dafür verantwortlich und drohte mit Vergeltung.

US-Verteidigungsminister Mark Esper kündigte am Dienstagabend an, dass die USA wegen der jüngsten Spannungen im Irak mit sofortiger Wirkung 750 zusätzliche Soldaten in die Region verlegen. Darüber hinaus stünden weitere Truppen bereit, um in den nächsten Tagen auszurücken, erklärte er.

US-Truppen in der Region verstärkt 
Präsident Trump wirbt eigentlich damit, die US-Truppen im Nahen Osten nach Hause bringen zu wollen. Angesichts der Spannungen mit dem Iran sind zuletzt jedoch 14.000 Soldaten zusätzlich in die Region verlegt worden, unter anderem nach Saudi-Arabien, einem Erzfeind des Iran.

Der Iran verfügt im Irak über großen politischen Einfluss und steht damit in Rivalität zu den USA. Die Regierung in Washington geht davon aus, dass Teheran seinen Einfluss auf schiitische Milizen zuletzt gezielt für Angriffe gegen das US-Militär genutzt hat.

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