Galerist Seidler:

„Kunst will man noch immer gern in Händen halten“

Oberösterreich
01.01.2020 15:00

Alex Seidler mag Vespa, Vinyl, den Lask und Kunst. Ja, das lässt sich vereinbaren. Er ist einer der wenigen Galeristen in der Linzer Innenstadt, die vom Handel mit hochwertiger historischer und zeitgenössischer Kunst, darunter viele Namen aus Oberösterreich, leben. Die Galerie Seidler, ein Familienbetrieb, hat schon 40 Jahre auf dem Buckel. Der Modernisierung kann sie sich nicht verschließen.

„Krone“: Wann haben Sie die Galerie übernommen?
Alex Seidler: Ich führe die Galerie nach wie vor im Einklang mit meinen Eltern. Ich werde sie ewig weiterführen, weil es eine Herzensangelegenheit ist. Es ist ein wunderbarer, bereichernder Job. Solange die Umsätze passen...

„Krone“: Gibt es gute und schlechte Zeiten?
Alex Seidler: Sicherlich, das hat unterschiedliche Gründe, etwa einen Wirtschaftsaufschwung oder -abschwung. Auch die Ausdünnung der Linzer Innenstadt schadet natürlich der Frequenz, der Internethandel, die Saure-Gurken-Zeit im Hochsommer. Wobei wir diesen Einbruch oftmals durch den Schiffstourismus teilweise wettmachen können, speziell im Schmuckbereich.

„Krone“: Ist Online-Handel eine Konkurrenz?
Alex Seidler: Nicht wirklich. Kunst ist noch etwas, das man vorher begutachten, in Händen halten will, bevor man eine Investition tätigt. So gesehen, wird der „analoge“ Kunsthandel nie aussterben. Und was ich auch merke: Kunst als Anlageform nimmt zu.

„Krone“: Was müssen Sie als Galerist heute leisten?
Alex Seidler: Jeder Käufer ist mir gleich wichtig, egal ob er einen Bakelitring um 80 € oder ein Ölbild um 10.000 € kauft. Das ist mein Credo. Mir ist es zuwider, wie manche versuchen, den Leuten mit Gewalt etwas einzureden. Lieber öfters vorbeischauen, dann eventuell was kaufen, als etwas aufs Auge gedrückt zu bekommen.

„Krone“: Was gibt es derzeit?
Alex Seidler: Wir zeigen einen Querschnitt durch unser Programm mit Werken von Blaas, Sengl, Moser, Damisch, Zechyr, Leitner-Gründberg, aber auch Kubin, Egon Hofmann, Zülow.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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