Das Findelkind wird im Linzer Kepler Uniklinikum versorgt. Der 2,97 Kilo schwere Bub hat noch keinen Namen - und trotzdem schon für Schlagzeilen gesorgt. Er wurde am Sonntag von seiner Mama eine Stunde nach der Geburt auf der Fußmatte vor der Wohnung von Martina (60) und Johann D. (64) abgelegt, die „Krone“ berichtete.
DNA-Test
Die Suche nach der Mutter verlief bisher ergebnislos. Die Polizei setzt auf Hinweise aus der Bevölkerung – unter der Telefonnummer0 59-133/40 33 33. „Es besteht auch die Möglichkeit eines DNA-Tests “, sagt Philip Christl von der Staatsanwaltschaft Linz. Eine Bestrafung der Mutter steht nicht im Vordergrund. „Das kann man erst beurteilen, wenn man weiß, warum sie die Weglegung gemacht hat“, erklärt Christl.
Acht anonyme Geburten im Jahr 2018
Warum die Frau die Babyklappe oder dieMöglich der anonymen Geburt nicht genutzt hat – oder ob sie davon nichts gewusst hat –, wird sich erst herausstellen, wenn sie gefunden ist. 2018 gab es in Oberösterreich fünf anonyme Geburten, eine Frau legte ihr Neugeborenes in eine Babyklappe. Solche gibt es am Keplerklinikum sowie auch bei den Spitälern in Grieskirchen, Vöcklabruck und Ried.
Krisenpflegeplatz
Für den kleinen Buben aus Lichtenberg wird nun ein Krisenpflegeplatz gesucht. Nach sechs Monaten kann, so Karl Heuberger von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes, eine Adoption eingeleitet werden. „Wobei es in unserem Interesse ist, dass Kinder bei den Eltern aufwachsen. Sollte sich die Mutter melden, muss man schauen, was es braucht, damit sie für ihr Kind sorgen kann.“
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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