Nordico Linz:

Ein Weltenbummler und Sammler legte den Grundstock

Oberösterreich
31.12.2019 16:00

Mit einer Doppelausstellung startet das Linzer Nordico Stadtmuseum im Jänner in ein neues Ausstellungsjahr. Zwei historische Persönlichkeiten stehen im Mittelpunkt: Der Maler und Industrielle Egon Hofmann und der leidenschaftliche Sammler Anton Pachinger. Erstmals inszeniert man seine „Wunderkammer“ nach.

„Vom Sammeln nötiger Lebensgüter ging es weiter zum Sammeln von allem Sammelbaren“, meint Andrea Bina (52). Die Leiterin des Nordico Stadtmuseums beschreibt die Stimmung in Künstlerkreisen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Damals lebte der legendäre Anton Pachinger (1864-1938): „Ein Linzer Universalsammler, Hofrat und Weltenbummler, der mit seinem Nachlass den Grundstock für unser Stadtmuseum legte“, erzählt Bina im „Krone“-Gespräch.

Sammlung gegen Leibrente
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erwachte Pachingers wissenschaftliches Interesse an Archäologie, Numismatik, später an Sittengeschichte. Er galt bald als kompetenter Sachverständiger. Durch die Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg wurde er mittellos, bot der Stadt Linz seine zwei Häuser und seine Sammlungen gegen Leibrente und Wohnrecht an.

Wunder der Obsession
Die „Wunderkammer“, in der Strapse und exotische Schlangen, Pfeifen, Möbel und Gott und die Welt Eingang gefunden haben, brauchte Jahre der Aufarbeitung. Doch nun am 24. Jänner ist es soweit: „Wir widmen Pachinger einen Bereich in der Sammlungsschau und thematisieren die Konstruktion von Wissensspeichern ebenso wie das unterkontrollierbare Terrain menschlicher Obsessionen.“ Zweiter Höhepunkt mit zeitgleicher Eröffnung: Eine Gedenkschau an den Industriellen und Maler Egon Hofmann (1884-1972), einen Vertreter der Moderne in Oberösterreich.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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