Erbgut manipuliert

„Gen-Babys“: Forscher muss drei Jahre in Haft

Ausland
30.12.2019 07:43

Ein Jahr nach der Geburt der ersten angeblich genmanipulierten Babys in China ist der hinter dem Experiment stehende Wissenschaftler zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, wurde der Forscher He Jiankui im südchinesischen Shenzhen zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von drei Millionen Yuan (knapp 400.000 Euro) verurteilt.

He Jiankui hatte im November 2018 auf YouTube die Geburt der Zwillingsmädchen Lulu und Nana bekannt gegeben. Zudem gab der Forscher damals an, dass eine weitere Frau mit einem genetisch veränderten Kind schwanger sei. Laut Xinhua wurde auch dieses Kind auf die Welt gebracht.

Empörung über Erbgut-Manipulation
Der Forscher gab an, ihr Erbgut mithilfe der sogenannten Genschere Crispr/Cas9 so manipuliert zu haben, dass die Kinder vor einer Ansteckung mit HIV geschützt sind. Sein Vorgehen rief in der Fachwelt und der Öffentlichkeit große Empörung hervor. He verschwand kurz darauf aus der Öffentlichkeit.

Ethische und wissenschaftliche Normen verletzt
Zuletzt wurden die Ergebnisse des Forschers angezweifelt. Experten, die Unterlagen von He Jiankui durchgesehen hatten, kamen Anfang Dezember in einem Artikel für das Magazin „MIT Technology Review“ zu dem Ergebnis, dass He Jiankui mit seinem Vorgehen zahlreiche ethische und wissenschaftliche Normen verletzt habe. Die Manipulationen, die die Babys vor einer Ansteckung mit HIV schützen sollten, hätten zudem vermutlich nicht den beabsichtigten Erfolg gehabt.

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