„Um Leben gebetet“

Machetenangriff auf Chanukka-Feier: Fünf Verletzte

Ausland
29.12.2019 12:28

Bei einem Angriff im Haus eines Rabbiners im US-Staat New York sind nach Angaben einer jüdischen Organisation am Samstagabend mehrere Menschen verletzt worden. Fünf jüdische Gläubige seien mit Stichverletzungen ins Spital eingeliefert worden, teilte die Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) auf Twitter mit. Der Zustand von zwei der Verletzten sei kritisch. Der Augenzeuge Aron Kohn beschrieb die Tatwaffe als „eine Machete von der Länge eines Besenstiels“. „Ich habe um mein Leben gebetet“, sagte der 65-Jährige. Der mutmaßliche Angreifer wurde festgenommen.

Der Sender CBS New York berichtete, ein Mann sei mit einer Machete während Feierlichkeiten anlässlich des jüdischen Chanukka-Fests in das Haus im Ort Monsey eingedrungen und habe mindestens drei Menschen angegriffen. Im Anschluss sei er mit einem Fahrzeug geflohen. Yossi Gestetner, Sprecher der Organisation OJPAC, sagte der „New York Times“, eines der Opfer sei ein Sohn des Rabbiners. „Viele Dutzend Menschen waren in dem Haus“, so Gestetner. „Es war eine Chanukka-Feier.“

Mann stach auf Gäste ein
Gegen Mitternacht konnte der Flüchtige laut „New York Times“ gefasst worden. Die örtliche Polizei sprach auf Twitter von einem „schrecklichen Verbrechen“ und war nach eigenen Angaben mit mehreren Einheiten im Einsatz.

Die Justizministerin des Bundesstaates, Letitia James, zeigte sich „zutiefst verstört“ ob des Vorfalls und sicherte der jüdischen Gemeinschaft ihre Solidarität zu. Die Anti-Terror-Ermittler der New Yorker Polizei hielten sich nach eigenen Angaben ebenfalls über das Geschehen auf dem Laufenden.

Sicherheitsvorkehrungen vor Chanukka verschärft
In New York - die Metropole liegt etwa 40 Kilometer südlich von Monsey - waren erst kürzlich die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, nachdem es dort ein halbes Dutzend antisemitisch motivierte Angriffe während der Chanukka-Feierlichkeiten gegeben hatte. Mit dem mehrtägigen Lichterfest gedenken Juden jedes Jahr der Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahre 165 vor der christlichen Zeitrechnung.

Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio twitterte, jedes erdenkliche Mittel müsse genutzt werden, „um diese Angriffe ein für alle Mal zu stoppen“. Der Direktor der Anti-Defamation-Liga, Jonathan Greenblatt, forderte verstärkte Schutzmaßnahmen für die jüdische Gemeinschaft.

In den USA hat es in den vergangenen Jahren eine Zunahme antisemitischer Gewalt gegeben. Betroffen davon ist auch der Großraum New York. Vor wenigen Wochen hatten zwei Angreifer in Jersey City sechs Menschen getötet. Der Mann und die Frau erschossen zunächst in der Nähe eines Friedhofs einen Polizisten. Sie fuhren dann zu einem jüdischen Lebensmittelgeschäft, eröffneten dort das Feuer und drangen in das Geschäft ein. Im Inneren wurden die Frau des Besitzers, ein Mitarbeiter und ein Kunde getötet.

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