Starke Schwingungen

Mächtiger Klang läutet 2020 ein

Glöckner machten in „Langer Nacht“ im Dom Musik.

(Bild: Uta Rojsek - Wiedergut)

(Bild: MARTIN A. JÖCHL)

(Bild: Gailtaler Heimatmuseum)

(Bild: Uta Rojsek - Wiedergut)

(Bild: UTA ROJSEK-WIEDERGUT)

(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Sie warnen vor Unwettern oder Feinden, geben die Zeit an, rufen zum Gebet, zeigen liturgische Handlungen wie die Wandlung an, berichten vom Tod, von der Wahl eines Papstes, von der Ernennung eines Bischofs - und läuten das neue Jahr ein: Seit mehr als 5000 Jahren verwenden die Menschen Glocken, seit 1500 Jahren sind sie wichtige Signale im Christentum.

Der oft mächtige Klang der Glocken aus einem Kirchturm gehört in unseren Breiten zur Kultur und gilt nicht als Ruhestörung.  Auch wenn viele die kirchlichen Hinweise des Glockengeläutes nicht mehr zu deuten vermögen, so freut sich doch jeder auf Schläge, die den Beginn des neuen Jahres verkünden.

Übers Fernsehen hört man zu Silvester die Pummerin aus dem Stephansdom in Wien. Sie ist Österreichs größte und mit 21.383 Kilo auch schwerste Kirchenglocke. Vor allem aber steht sie für den Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Die alte Pummerin aus 1711 war ja 1945 beim Brand des Stephansdoms in die Tiefe gestürzt, die neue wurde teilweise aus altem Material gegossen und 1952 Maria geweiht.

(Bild: Uta Rojsek - Wiedergut)

Die größte und mit 6600 Kilo schwerste Glocke der Diözese Gurk ist „Die Maria Saalerin“. Das „Maria Saaler G’läut“, zu dem fünf weiteren Glocken im Südturm und eine Sterbeglocke im Dachreiter über dem Presbyterium gehören, wird gar im Volkslied besungen.

Kärntens älteste Glocke stammt aus dem 11. Jahrhundert, ist 60 Kilo schwer und hat einen Durchmesser von 45,5 Zentimetern. Sie hängt mittlerweile nicht mehr in der Filialkirche in Flatschach bei Glanegg und auch nicht in der Wallfahrtskirche „Maria Sieben Schmerzen“ am Freudenberg bei Tigring, sondern in der Schatzkammer Gurk.

Jede Kirchenglocke ist jemandem geweiht und trägt eine Inschrift. Beispielsweise ist auf der mittleren, 630 Kilo schweren Glocke in der Stadtpfarrkirche Hermagor zu lesen: „Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!“ Die Glocke zeigt die Gottesmutter mit Jesuskind und ist auf G gestimmt.

(Bild: UTA ROJSEK-WIEDERGUT)

In den etwa 1000 Kirchen der Diözese Gurk hängen 4000 Glocken. Dazu kommen die Glocken in den 33 evangelischen Pfarrgemeinden Kärntens und Osttirols. Das Dekanat Lienz umfasst 19 katholische Pfarren. Zahlreiche dieser Kirchenglocken verkünden am 31. Dezember zu Mitternacht den Beginn des neues Jahres.