Insgesamt zwölf Monate hat die „Tiroler Krone“ das Einsatzkommando Cobra/West bei Übungen begleitet, war auf Schritt und Tritt an der Seite der Beamten und erhielt dabei Einblicke in das enorme Aufgabenspektrum der polizeilichen Sondereinheit Österreichs. Ein Rückblick auf ein spannendes und vor allem lehrreiches Jahr.
Viele waghalsige Cobra-Beamte in deren unverkennbaren olivgrünen oder schwarzen Uniformen, insgesamt elf intensive Trainingseinheiten und ein zusammenfassender Überblick - das sind die Zutaten der „Krone“-Jahresserie mit dem Einsatzkommando Cobra/West, zu dem Tirol und auch Vorarlberg zählen.
„Der Druck ist groß“
Bis zu 50 Beamte sind hier stationiert und dafür zuständig, jede noch so gefährliche Lage zu lösen. Der Druck, der dabei auf den Schultern der Beamten lastet, ist groß. „Denn außer uns gibt es in Österreich keine weitere Sondereinheit mehr“, verdeutlichte Harald Gonner, Leiter des Einsatzkommandos Cobra/West, zu Beginn der Kooperation im Jänner.
Rund um die Uhr im Einsatz
Rund um die Uhr stehen die Beamten in Bereitschaft. Binnen zehn Minuten können sie ihre Zentrale in Innsbruck verlassen und sich zum Einsatzort begeben. 2018 wurde das Team 643-mal angefordert - etwa bei Ad-hoc-Einsätzen oder für Personenschutzdienste.
Um tatsächlich Herr jeder Gefahr zu werden, absolviert die Sondereinheit regelmäßig Großübungen. Dass es hierbei ordentlich zur Sache geht, hat sich im Zuge der Jahresserie oftmals gezeigt:
„Krone“-Kommentar von Jasmin Steiner: Hart, härter, Cobra-Beamter!
„Ich kann nicht gut sein, wenn ich aufhöre, besser zu werden!“ Diesen Satz habe ich im Laufe des Jahres an der Seite der Cobra-Beamten oft gehört, sehr oft sogar. Und wie wird man besser? Genau, indem man sich regelmäßig fordert, an seine Grenzen geht und die zu beherrschenden Abläufe trainiert, bis man sie wahrlich im Schlaf kann. Die Cobra-Beamten müssen täglich aufs Neue jeden einzelnen Handgriff beherrschen, sie haben gar keine andere Wahl. Denn sie sind es, und zwar österreichweit nur sie, die tatsächlich in jeder noch so gefährlichen Situation ihr Leben riskieren, um andere zu retten bzw. zu schützen. Daher müssen sie intensive Trainingseinheiten absolvieren - und zwar nicht nur mehrere Großübungen pro Monat, sondern täglich (!) harte Einheiten. Das habe ich im Laufe des Jahres mit eigenen Augen gesehen. Es entspricht also nicht der Wahrheit, dass „bestens ausgebildete Cobra-Beamte nur im stillen Kämmerchen sitzen und auf einen Einsatz warten“, wie es Innsbrucks „Law and Order“-Politiker Rudi Federspiel (FPÖ) sowie eine großformatige Tiroler Zeitung gerne behaupten - ohne sich je beim Einsatzkommando Cobra/West informiert zu haben. Außerdem fordern sie, dass die Beamten an den Hotspots in Innsbruck eingesetzt werden, um für Ordnung zu sorgen. In der Praxis hieße das, dass wir Tag und Nacht uniformierte und bewaffnete Cobra-Beamte am Hauptbahnhof, in der Bogenmeile und in Parks antreffen würden. Mit dem zu absolvierenden Trainingsaufwand sowie dem Personalstand ist das schlichtweg unmöglich. Hinzu kommt, dass vermummte Beamte mit Waffen wohl nicht der perfekte Willkommensgruß für Gäste im Tourismusland Tirol sind.
Jasmin Steiner, Kronen Zeitung
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