„Das wichtigste nach einem Skiunfall ist immer die Beweissicherung“, sagt Rechtsanwalt Franz Essl. Die Namen und Daten von Zeugen aber auch Unfallverursachern parat zu haben, sei nach Unfällen auf der Piste enorm wichtig, meint Essl. Das stellt sich jedoch oft als herausfordernd dar. „Gerade im Winter auf der Piste kommt man nicht immer zu einer adäquaten Personenbeschreibung“, meint Nina Laubichler von der Landespolizeidirektion Salzburg.
Erst am Donnerstag wurden eine Dänin, eine Deutsche sowie eine Niederösterreicherin auf der Piste in Wagrain verletzt. Sie prallten mit mit jeweils einem unbekannten Unfallverursacher zusammen. Doch nach der Kollision rasten die Pistenrowdys einfach davon. Sie konnten in allen drei Fällen nicht ausgeforscht werden.
Bei Flucht nach Unfall drohen harte Strafen
Der Rechtsanwalt warnt jedoch davor, es den Ski-Rasern in Wagrain gleich zu tun. „Wir sprechen dann von Delikten wie Unterlassen der Hilfeleistung oder Imstichlassen eines Verletzten“, klärt der Strafrechtsexperte auf. In schwerwiegenden Fällen drohen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren.
Er selbst steht Opfern nach Skiunfällen regelmäßig juristisch bei. Eine Tendenz sei auch für ihn erkennbar. „Gefühlsmäßig werden es mehr Unfälle, weil das Material immer schneller und besser wird, aber die Leute nicht immer damit umgehen können.“ Essl verweist auf die allgemein bekannten FIS-Regeln und den Pistenordnungsentwurf.
„Die sind mit den Gesetzen im Straßenverkehr zu vergleichen und regeln, was erlaubt ist und was nicht“. Die Polizei appelliert an die Ersthelfer: „Man sollte sofort oberhalb des Verletzten die Ski in den Schnee stecken und damit ein Kreuz machen. Zur Absicherung“, so Laubichler.
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