Sonderangebote locken

Die Schnäppchenjäger blasen zum Halali

Österreich
27.12.2019 19:00

Das Christkind bekommt eine zweite Chance: Nach Weihnachten beginnt der Shopping-Wahn, wie ein Lokalaugenschein der „Krone“ beweist. Gutscheine werden eingelöst oder Geschenke umgetauscht. Zudem locken Sonderangebote in die Geschäfte (siehe Video oben).

Immer wieder fällt der Blick auf die Uhr. Es ist ein Fenstertag, wenige Minuten vor 6. Das große „Christmas-Shopping“, es ist noch längst nicht vorbei. Vor allem der Elektronik-Fachhandel lockt fast schon traditionell am Tag eins nach den Weihnachtsfeiertagen mit Sonderangeboten in seine Geschäfte.

Typischer Schnäppchenjäger ist männlich und zwischen 30 und 50 Jahre alt
Der typische Schnäppchenjäger ist eher männlich und zwischen 30 und 50 Jahre alt, wie ein „Krone“-Lokalaugenschein beim Saturn in Wien-Penzing zeigt. Wie bereits in den vergangenen Jahren werben die großen Ketten mit TV-Geräten, Handys und Laptops - und zwar gleich in den frühen Morgenstunden.

Zitat Icon

Ich bin aufgestanden, um meiner Freundin Fernseher und Notebook zu kaufen. Bei zwei Produkten macht das doch einen gewaltigen Preisunterschied.

Markus Häusler (29)

Schlag 6 Uhr geht der Rollbalken nach oben. Schnellen Schrittes, aber durchaus diszipliniert marschieren Hunderte Kunden zielstrebig zu den Produkten der Begierde.

Der frühe Vogel fängt den „Rabatt-Wurm“
Früher herrschte mehr Chaos. Die Angst, dass einem der günstige Fernseher durch die Lappen gehen könnte, war allgegenwärtig. Doch es hat sich mittlerweile herumgesprochen - es ist genug für alle da. Zumindest bis 9 Uhr, wenn der Schnäppchen-Spuk vorüber ist. „Wir haben uns nur ein Handy besorgt und gehen jetzt gleich wieder schlafen“, erzählt ein junges Pärchen. Sprach’s und stellte sich brav in der Warteschlange an.

Ansturm auch in Graz
Groß war der Ansturm am 27. Dezember auch in den Media-Markt-Filialen in der Steiermark. „Die ersten Kunden standen schon um 5 Uhr vor der noch geschlossenen Verkaufsfläche“, berichtete Sylvia Baumhackl von der Shopping City Seiersberg.

Video: Hier wird Elektro-Markt gestürmt

Doch auch in der Textil- und Möbelbranche klingeln nach wie vor die Kassen. Viele tauschen schon jetzt jene Gutscheine ein, die vor wenigen Tagen noch unter dem Christbaum lagen. Dass der Kunde dabei das eine oder andere Stück zusätzlich ersteht, liegt in der Natur der Sache.

So verhält es sich auch mit dem Umtausch von Weihnachtsgeschenken, der ebenfalls in vollem Gang ist. Manches passt nicht, manches gefällt nicht - laut Wirtschaftskammer wird vor allem Kleidung umgetauscht. Die kommenden Tage machen übrigens rund zehn Prozent des gesamten Weihnachtsgeschäfts aus. Tausende Schnäppchenjäger standen am Freitag früh auf - und später brav in der Warteschlange.

Mit Gutscheinen geht der Kaufrausch weiter
Weihnachten ist für den Handel noch nicht vorbei, denn von 27. Dezember bis Silvester wird ein nicht unbeträchtlicher Teil des Dezemberumsatzes erwirtschaftet. So schlagen Schnäppchenjäger vor allem bei Bekleidung, Elektrogeräten und Spielzeug zu. Bei reinen Geldgeschenken war das Christkind heuer sparsamer. So wurden heuer „nur“ 838 Millionen Euro in bar verschenkt. Das sind um 15 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor.

Gutscheine standen zu Weihnachten 2019 erneut hoch im Kurs. Man wartet dabei individuell den idealen Zeitpunkt ab. Zwei Prozent der Gutscheine werden unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen eingelöst, 35 Prozent dann im Jänner, 14 Prozent jeweils im Februar und März und immerhin ein Großteil von 38 Prozent später - so eine aktuelle Studie der KMU Forschung Österreich im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien.

­ Martina Münzer, Oliver Papacek, Kronen Zeitung/krone.at

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