Strenge Zensur

China will Bibel und Koran „sozialistisch“ machen

Ausland
25.12.2019 17:20

China will heilige Schriften sozialistisch umgestalten lassen: Neuauflagen von Bibel, Koran und anderen Werken sollen so umgeschrieben werden, dass deren Inhalte mit den Überzeugungen der Kommunistischen Partei zu vereinbaren sind.

Kirche und Glaube sind für den Kommunismus ein rotes Tuch. „Die Religion ist das Opium des Volkes“, zeigte sich schon Karl Marx äußerst kritisch gegenüber theologischen Lehren. Auch die Volksrepublik China hat offenbar ihre Probleme mit Ansichten und Inhalten religiöser Klassiker wie Bibel und Koran. Schon länger hat die Kommunistische Partei Mitglieder im Visier, die eine Religion ausüben

Zwar werden diese beiden Werke nicht explizit erwähnt, die Kommunistische Partei fordert jedoch eine „umfassende Bewertung der religiösen Klassiker, die auf Inhalte abzielen, die nicht dem Fortschritt der Zeit entsprechen“. Es liegt also nahe, dass die heiligen Bücher von Christen und Muslimen einen roten Anstrich verpasst bekommen sollen.

Religion soll mit „Grundwerten des Sozialismus“ vereinbar werden
Textpassagen, die von der strengen Zensur der Sozialistischen Marktwirtschaft als falsch eingestuft werden, sollen also geändert werden. Die britische Zeitung „Daily Mail“ berichtete über diese Pläne, die von einem Spitzenbeamten aus China stammen sollen. Bereits im November sei diese Maßnahme beschlossen worden.

Die religiösen Autoritäten müssten den Anweisungen von Präsident Xi Jinping folgen und die Ideologien der verschiedenen Religionen im Einklang mit den „Grundwerten des Sozialismus“ und den „Erfordernissen der Epoche“ interpretieren, berichtete die französische Zeitung „Le Figaro“ über den Auftrag.

„Neubewertung“ religiöser Bücher
Die Beamten seien aufgefordert, „ein religiöses System mit chinesischen Merkmalen“ aufzubauen. Durch eine „Neubewertung“ religiöser Bücher werde verhindert, dass „extreme Gedanken“ und „ketzerische Ideen“ das Land untergraben, hieß es.

Die Nachricht kommt zu einer Zeit, in der sich China scharfer Kritik wegen seines Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren ausgesetzt sieht. Laut UN-Experten werden mindestens eine Million Muslime in den Haftanstalten in Xinjiang in Westchina festgehalten. Entsprechende Dokumente wies die chinesische Botschaft in London als gefälscht zurück.

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