„Als wir den Brief bekommen haben, gingen wir sofort in die Kirche und haben geweint“, erzählt Babak Ghafouri (38). Vor mehr als einem Jahr kam er mit seiner Familie als Flüchtling nach Salzburg. In seiner Heimat, dem Iran, drohte ihm der Tod. Das Regime hatte dem Abteilungsleiter einer Erdölfirma wegen seiner häufigen Dienstreisen ins Ausland Spionage vorgeworfen. Am 1. Oktober 2019 wurde den Ghafouris Asyl gewährt.
Obwohl seitdem mehr als zwei Monate vergangen sind, fühlt sich der Glücksmoment für ihn noch immer wie ein „Weihnachtswunder“ an. Denn bei der ersten Einvernahme des Iraners, seiner Frau (32) und seiner kleinen Tochter (5) standen die Zeichen auf einen positiven Asylbescheid schlecht. Ein Missverständnis machte „die Situation sehr unangenehm“, sagt Ghafouri, der 2018 zum Christentum konvertierte. In der Pfarre St. Elisabeth um Pfarrer Heinrich Wagner in der Salzburger-Elisabeth-Vorstadt fand die Familie ein neues Zuhause und neue Freunde. Der Glaube an Gott habe ihm während des Bangens um eine Bleibeerlaubnis sehr geholfen, betont er.
Zu Weihnachten habe ich mir einen Job gewünscht
Babak Ghafouri über sein sehnlichstes Verlangen
Sofort nachdem ihm Asyl gewährt wurde, begann er mit der Jobsuche. Der Wunsch zu arbeiten war groß. „Zu Weihnachten habe ich mir einen Job gewünscht“, sagt er. Den Heiligabend feierte die Familie in ihrer Wohnung mit einem Christbaum und Geschenken. Beim Weihnachtsmenü blieben die drei jedoch ihrer alten Heimat treu. Statt Mettenwürsteln gab es zu Heiligabend orientalisch gewürzten Fisch und Reis. Tatsächlich wurde sein sehnlichster Wunsch erfüllt. Im Jänner arbeitet der studierte Chemiker bereits auf Probe als Wassertechniker bei BWT.
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