Bei Pädophilem gelebt

Hätte Marvin viel früher befreit werden können?

(Bild: APA/dpa/Marcel Kusch, facebook.com, krone.at-Grafik)

Hätte der 15-jährige Marvin, der mindestens zwei Jahre bei dem unter Pädophilieverdacht stehenden 44-jährigen Lars H. in Recklinghausen lebte, schon früher gefunden werden können? Wie die deutsche Zeitung „Bild“ berichtete, ging bereits im Sommer ein Hinweis auf den Verbleib des vermissten Buben bei der Polizei ein. Der Fall wurde damals in der Sendung „Aktenzeichen XY“ beleuchtet.

Als Lars H. am Freitag vergangene Woche einmal mehr von der Exekutive einvernommen und seine Wohnung durchsucht werden sollte, machten die Beamten eine überraschende Entdeckung: Im Kasten des schon zuvor wegen Besitzes von Kinderpornografie verurteilten Mannes hatte sich ein Teenager versteckt. Marvin war zweieinhalb Jahre zuvor aus einer Einrichtung der Jugendhilfe verschwunden.

Polizeisprecher: „Jetzt ist die Frage, wie dies abgearbeitet wurde“
Doch der Bub hätte offenbar schon früher gefunden werden können. „Die Duisburger Kollegen waren im Juli mit dem Vermisstenfall Marvin in der Sendung „Aktenzeichen XY“. Dort gab es einen öffentlichen Aufruf, Hinweise zu Marvins Aufenthaltsort zu geben“, erklärte Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber gegenüber „Bild“. Ein Zuseher soll im Zuge dessen einen Hinweis auf den Verdächtigen Lars H. gegeben haben. „Jetzt ist die Frage, wie dies abgearbeitet wurde“, so der Beamte. Es werde polizeiintern sowie justiziell geprüft, ob dieser Information auch mit der nötigen Konsequenz nachgegangen worden sei.