ÖAMTC-Pannenfahrer

Der gelbe Weihnachtsengel auf den Straßen Tirols

Tirol
24.12.2019 08:00

In der Nacht zum 25. Dezember ist auf Tirols Straßen wenig los, doch ÖAMTC- Mitarbeiter Michael Haller ist trotzdem von 20 bis 7 Uhr für alle Pannen bereit.

Einen schlimmeren Zeitpunkt gibt es wohl kaum für eine Panne, aber auch am Heiligen Abend wird so mancher Tiroler Autofahrer zum Pechvogel. Im Schnitt kommt es in der Nacht auf den 25. Dezember zu 21 Einsätzen – das sind immerhin nur halb so viele wie in einer normalen Nacht! Am Heiligen Abend hat jeder zweite ÖAMTC-Stützpunkt in Tirol offen, das sind sechs mit jeweils einem Pannenfahrer und einem Abschlepper. In Innsbruck ist heuer der langjährige Mitarbeiter Michael Haller zum dritten Mal in 13 Jahren am Zug.

Panne zu Weihnachten „menschlicher Notfall“
„Das ist schon okay - man weiß es schon lange im Voraus und die Dienste werden gerecht auf alle aufgeteilt“, beschwert sich dieser nicht, obwohl zu Hause Frau und Kinder ohne ihn feiern. Wenn etwas passiert, ist es für die Betroffenen besonders schlimm, weiß der Axamer aus Erfahrung: „Man versteckt die Geschenke im Auto, haut die Tür zu und kommt später drauf, dass man im Weihnachtsstress den Schlüssel stecken gelassen hat.“ Was im ersten Moment nicht sonderlich tragisch erscheint, bezeichnet Haller gerne als „menschlichen Notfall“ – ganz banale Vorfälle werden plötzlich zu einem riesigen Problem.

Die Vorweihnachtszeit macht Lenker nervös
Auch seien die Menschen in der Vorweihnachtszeit und zum Heiligen Abend zwar weiterhin freundlich, aber viel nervöser als sonst. „Ein Kollege fand letztes Jahr um diese Zeit am Pannenort eine komplett aufgelöste Dame vor – sie dachte, ihr Auto wäre kaputt und jetzt könne sie sich keine Geschenke mehr für die Kinder leisten, wegen der Reparaturkosten.“ Der Pannenfahrer sah sich das Auto kurz an und wurde gleich fündig: Die Zündspule machte Probleme. „Er hat sie schnell ausgetauscht und der Preis hielt sich dementsprechend in Grenzen“, schildert Haller das „Happy End“ – die Frau konnte wieder strahlen!

Wenn es zufällig zu zwei Pannen gleichzeitig kommt, muss man die Situationen vergleichen: „Da ist man dann in der Zwickmühle – wir geben uns aber Mühe, am Heiligen Abend schneller als sonst zu sein.“ In einer Sache ist sich der 40-Jährige aber sicher: „Die Menschen sind an diesem Abend viel dankbarer als sonst.“ Da macht es ihm auch nichts aus, die Nacht im Bereitschaftsraum und auf der Straße zu verbringen. Der „gelbe Engel vom Christkind “ legt dann um 7 Uhr morgens die Jacke ab und verbringt den 25. Dezember mit der Familie.

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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