In Berlin leben viele Menschen, die aufgrund von Verfolgung, Hunger oder Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten. Und in Berlin ist auch ein Projekt zu Hause, das seinesgleichen sucht. Dabei werden Flüchtlinge zu Schiedsrichtern ausgebildet. Und sie werden dann in der Berliner Stadtliga eingesetzt.
„So lange der Bedarf da ist, werden wir Schiedsrichter-Lehrgänge anbieten“, sagte Lehrgangsleiter Karlos El-Khatib der „dpa“ gegenüber. Der Ideengeber für das BFV-Projekt „Fußball Grenzenlos“ spricht von konkreten Zahlen. Seit Anfang Dezember lassen sich 14 Geflüchtete im Haus des Fußballs an insgesamt elf Abenden bis Ende Januar zu Unparteiischen ausbilden.
Dass ein Interesse da ist, zeigt die Tatsache, dass dieser Lehrgang bereits zum zweiten Mal stattfindet. Die Ergebnisse der letzten Auflage lassen sich sehen: „Zehn von ihnen sind als Schiedsrichter aktiv, zwei weitere engagieren sich in sozialen Projekten als Unparteiische“, sagt El-Khatib.
Fußball ist der allerbeste Deutschkurs
„Fußball ist der allerbeste Deutschkurs“, sagt Teilnehmer Murtaza. Damit die Inhalte wirklich durchdringen, hat der Verband zwei Übersetzer dabei, einen für Arabisch, einen für Dari, einer Variante der in Afghanistan verwendeten persischen Sprache. Doch Projektleiter El-Khatib wird die beiden Dolmetscher demnächst nicht mehr anrufen: „Eigentlich brauchen wir sie nicht, vor allem die Afghanen sprechen gut deutsch.“
Integration durch Fußball auch in Wien
Fußball ist für Flüchtlinge auch in Wien ein wichtiger Integrationsmedium. Das Fußballprojekt „Kicken ohne Grenzen“ bietet offene, regelmäßige Trainingseinheiten für Jugendliche mit Fluchterfahrung und unterstützt sie in weiterer Folge bei Mannschaftsgründungen und Turnierteilnahmen. Der Verein “Young Volks" der Jungen Volkshilfe bietet eine ähnliche Möglichkeit auch für Erwachsene.
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