Pädophilie-Razzia

Vermisster Teenager in Kasten von Verdächtigem

Ausland
21.12.2019 19:27

Nach mehr als zweijähriger vergeblicher Suche hat die Polizei in einem Mehrfamilienhaus im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen einen seit 2017 vermissten Jugendlichen entdeckt - versteckt im Kasten in der Wohnung eines Mannes unter Pädophilieverdacht. Marvin war im Alter von 13 Jahren verschwunden. Er befindet sich nun in einem Krankenhaus, wo sein psychischer Zustand untersucht wird. Gegen den 44-jährigen Verdächtigen wurde dann am Samstag Haftbefehl erlassen, auch sein 77 Jahre alter Vater war vorläufig festgenommen worden.

Beamte hätten die Wohnung des 44-Jährigen am Freitag „wegen des Verdachts der Verbreitung kinderpornografischer Schriften“ durchsucht, teilte die Polizei in Recklinghausen mit. Dabei entdeckten die Beamten im Kasten den 15-Jährigen. Eine Überprüfung ergab demnach, dass es sich bei ihm um einen Buben handle, der im Alter von 13 Jahren verschwunden war. Dies bestätigte auch die Mutter des Teenagers gegenüber der „Bild“.

Polizei geht nicht davon aus, dass Marvin festgehalten wurde
Marvin lebte - nach dem Tod seines Vaters - zuletzt in einer Wohngruppe für Kinder mit emotionalen und sozialen Problemen, bevor er verschwand. Hinweise, dass der Jugendliche gegen seinen Willen in der Wohnung des 44-Jährigen festgehalten wurde, lagen am Freitagabend laut Polizei nicht vor. Auch ob er sich selbst versteckt hat oder versteckt wurde, ist noch nicht klar. Der Fall war im Juli auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ thematisiert worden.

Beamte konnten nur mit Mundschutz in das Haus
Die Wohnung des Verdächtigen, in der auch sein 77-jähriger Vater wohnte, wurde am Samstag nach möglichen Beweismitteln wie elektronischen Datenträgern durchsucht: „Jeder Quadratmeter der Wohnung wird von uns auf links gedreht“, hieß es laut der „Süddeutschen Zeitung“ von der Polizei, dann sollen auch zwei Datenstick-Hunde ran, die auf das Erschnüffeln von Datenträgern trainiert sind.

Die ersten beschlagnahmten Geräte würden bereits ausgewertet. Laut „Bild“ seien Beamte nur mit Mundschutz in das Haus gegangen, aus Kartons, die Beamte zu einem Lkw trugen, sei Undefinierbares getropft.

„Ab und zu Schreie des Alten“ aus der Wohnung
Nachbarn hatten laut der Zeitung nicht gemerkt, dass ein Jugendlicher in der Wohnung wohnte. „Ab und zu“ habe man Schreie gehört, so einer der Mieter des Hauses, „aber es war der Alte, kein jüngerer Mann“. Der 77-Jährige wurde noch am Freitag auf freien Fuß gesetzt, der 44-Jährige befindet sich hingegen seit Samstag in Untersuchungshaft.

„Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum wurde der tatverdächtige 44-jährige Recklinghäuser heute (21.12.2019) dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen einer schwerwiegenden Sexualstraftat“, zitierte die „Bild“-Zeitung einen Sprecher der Polizei Recklinghausen.

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