Notorische Betrügerin

Telefonistin machte auf „Generalbevollmächtigte“

Österreich
21.12.2019 06:00

Sie nestelt an einem Rosenkranz herum. Gottes Beistand kann die bereits siebenfach Vorbestrafte auch gut brauchen. Denn laut Anklage hat die 41-Jährige Hausverwaltungen um mehr als 300.000 Euro betrogen - indem sie vorgab, wer zu sein, der sie nicht war. Sie bekennt sich „überhaupt nicht schuldig, zu keinem einzigen Punkt“.

Sie sei die „Generalbevollmächtigte“ just jener Immobilienentwicklungsfirma und Hausverwaltung, in der sie auch arbeitete - als Telefonistin. So, wie sie vor Richterin Claudia Moravec-Loidolt im Wiener Landesgericht sitzt, kann man sich eine Geschäftsfrau schwer vorstellen. Doch laut Anklage soll die Wienerin (vertreten durch Anwalt Peter Philipp) durchaus gewieft vorgegangen sein.

Bei Aufträgen floss Bargeld
Der einen Baufirma versprach sie einen Millionenauftrag - und wollte zehn Prozent Akonto. „A bissl viel“, stöhnte der Unternehmer, blechte aber 20.000 Euro. Bei einer anderen Firma floss auch Bargeld - man wollte in den Zinshäusern gerne zuständig für sämtliche Gasinstallationen sein. Tatsächlich arbeiteten die Firmen auch, legten Rechnungen - und wunderten sich, dass diese nicht bezahlt wurden.

Mit gefälschten Papieren unterwegs
Auch der Geschäftsführer der Immo-Firma war erstaunt, habe er doch keine Ahnung von der Auftragsvergabe gehabt. Als dann auch noch eine dritte Firma - zuständig für Reinigung - dazukam, reichte es dem Boss, und er entließ die Frau. Die übrigens mit gefälschten Papieren unterwegs war.

30.195 Euro auf eigenes Konto buchte
Doch das ist noch nicht alles. Da ist noch der Luxus-BMW-X6, dessen Reparatur sie nicht zahlen konnte - stattdessen wollte sie den Autohändler mit „kompromittierenden Situationen“ erpressen, die sie zu gerne der Ehefrau stecken würde. Und als sie in der nächsten Firma - wieder eine Hausverwaltung - 30.195 Euro auf ihr Konto buchte, war es dann endgültig Schluss mit lustig.

Die Frau landete im Gefängnis, wo sie auch jetzt noch ist und während dieses Betrugsprozesses die Strafe für einen anderen Betrug verbüßt. Dort bleibt sie noch für ein weiteres Jahr.

Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

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