Zäune überwunden

Schubhäftling flüchtete aus Anhaltezentrum

Steiermark
20.12.2019 11:35

Auf abenteuerliche Art und Weise flüchtete in der Nacht auf Freitag ein 31-Jähriger aus Palästina aus dem Schubhaftzentrum Vordernberg: Zuerst riss er den Fensterrahmen aus der Verankerung, wickelte sich danach in sein Leintuch ein und zwängte sich durch den Stacheldraht-Zaun. Nach dem Mann wird gefahndet.

„Er muss das alles geplant und auf den richtigen Zeitpunkt, wenn alle schlafen, gewartet haben“, ist Herwig Rath, Kommandant in Vordernberger Zentrum, überzeugt. Gegen ein Uhr früh war der Augenblick offenbar gekommen: Der 31-jährige Schubhäftling aus Palästina - er war illegal nach Österreich eingereist - schnappte sich sein Leintuch und ging zu einem Fenster.

Normalerweise lassen sich die Fenster im Schubhaftzentrum nur einen kleinen Spalt zum Lüften öffnen. Doch mit Hilfe eines Metallgegenstandes und einem kräftigen Tritt gelang es dem Mann, den Holzrahmen teilweise aus der Verankerung zu lösen. Dadurch entstand laut Polizei eine etwa 40 Zentimeter breite Öffnung, durch die der 31-Jährige samt Leintuch in den Innenhof kletterte.

Über zwei Zäune mit Stacheldraht geklettert
Dann ging es weiter: Sowohl einen niedrigeren als auch einen darauffolgenden höheren Zaun inklusive Stacheldraht überwältigte der Mann, indem er sich in das mitgenommene Leintuch einwickelte und sich durch die Stacheln zwängte. Möglicherweise hat er sich dabei auch verletzt. Zu diesem Zeitpunkt war der Alarm zwar bereits ausgelöst, dennoch gelang dem Schubhäftling die Flucht über den Vorderbergbach in den angrenzenden, steilen Wald.

Sicherheitsvorkehrungen werden aufgerüstet
Den Mann dort zu finden erwies sich aufgrund der Nachstunden als unmöglich. Eine österreichweite Fahndung wurde eingeleitet, auch zu Redaktionsschluss war er noch nicht aufgetaucht. Sicherheitstechnisch wird nun im Zentrum wieder adaptiert: „Wir sind stets bestrebt, die Sicherheitsvorkehrungen aufzurüsten. Es sind bereits Vorschläge in Arbeit“, erklärt Rath.

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