Amüsantes Gespräch

Niavarani über Hendln, Billy-Regale und Dracula

Adabei
22.12.2019 05:55

Michael Niavarani im amüsanten Gespräche mit „Krone“-Journalist Stefan Weinberger über schwarze Hendln, Billy-Regale, Dracula und Endorphin-Ausschüttung.

„Krone“: Sie haben mich eingeladen, in einem sehr sehr alten Buch zu blättern.
Michael Niavarani: Das ist eines der ersten Geschichtsbücher, gedruckt im Jahr 1726. Ich sammle seit zwölf Jahren. Mein ältestes ist ein Medizinbuch aus dem Jahr 1573, wo drinsteht: Wenn man depressiv ist, soll man ein schwarzes Huhn bei lebendigem Leib aufschlitzen und auf den Kopf setzen. So geht die Depression weg!

Jetzt bin ich sprachlos vor lauter Lachen.
Das ist natürlich ein medizinischer Irrtum (lacht), wobei: Wenn man mit einem Hendl am Schädel dann so da sitzt, vielleicht muss man wirklich ein bissl lachen.

Was fasziniert Sie denn so an alten Büchern?
Schauen Sie, dieses Buch ist knapp 300 Jahre alt und immer noch lesbar. Ich glaube, Bücher sind einfach die beste Möglichkeit, Information zu speichern.

Und „speichern“ Sie Ihre Bücher in einer Bibliothek?
Nein, in Billy-Regalen. Aber für die alten Bücher habe ich jetzt eine schöne Bibliothek tischlern lassen.

Die hoffentlich gut abgesperrt ist.
Es sind schon Schätze, die aber nichts wert sind, wenn man nicht jemanden findet, der sie kauft. Bücher sind eine ideelle Wertanlage.

Was war Ihr erster Roman, den Sie gelesen haben?
Das war „Dracula“ von Bram Stoker, und mit 16 habe ich alle Stücke von Nestroy gelesen. Ich war total hingerissen und bin es auch heute noch. Es gibt so dieses Gefühl „Man macht sich einen Kakao, haut sich auf die Couch und schaut dann eine coole Serie“ - und genau dieses Gefühl habe ich, wenn ich Nestroy lese.

Warum ist Lesen Ihrer Meinung nach wichtig?
Weil die Dinge, die da im Gehirn passieren, einfach das Hirn schulen. Und einmal abgesehen davon, dass man spannende Geschichten lesen kann und interessante Dinge erfährt: Der Vorgang, dass wir mit unserem Gehirn über die Augen eine optische Information bekommen, die sich zu einer inhaltlichen Geschichte übersetzt, das führt zu einer Endorphin-Ausschüttung. Lesen macht glücklich.

Können Sie sich noch erinnern, wann Sie zum ersten Mal jemanden zum Lachen gebracht haben?
Ja, da war ich 13 Jahre und musste an der Tafel in Mathe einen Term lösen. Am Tag davor habe ich Maxi Böhm in einer Übertragung von „Pension Schöller“ aus den Kammerspielen gesehen, und den hab‘ ich an der Tafel nachgemacht. Das war die Initialzündung. Meine Mitschüler haben wahnsinnig gelacht. Ich bekam ein Nichtgenügend, war aber zufrieden, weil ich hatte ja mehr als fünf Lacher.

„Auch das bin ich“, Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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