Nach Doping-Beben

Putin: „WADA ungerecht“, Russen erheben Einspruch

Sport-Mix
19.12.2019 12:38

Die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) legt wie erwartet beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Einspruch gegen den Ausschluss von den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften in den nächsten vier Jahren ein. Das kündigte die RUSADA am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Moskau an.

Unmittelbar davor hatte Kremlchef Wladimir Putin die neuen Strafen erneut als „ungerecht“ zurückgewiesen. Russland werde für ein und denselben Verstoß mehrfach bestraft, kritisierte er. „Das ist ungerecht“, betonte er. „Jede Bestrafung sollte individuell sein.“ Die Mehrheit der Athleten in Russland sei sauber, betonte Putin. Sein Land werde deshalb alles dafür tun, damit seine Sportler bei den Olympischen Spielen unter ihrer nationalen Flagge antreten könnten. RUSADA-Chef Juri Ganus (unten im Bild) hatte die Erfolgsaussichten eines Einspruchs indes jüngst als aussichtslos bezeichnet.

Nach zehn Tagen
Am 9. Dezember hatte die WADA beschlossen, Russland wegen neuerlicher schwerer Verstöße für vier Jahre auszuschließen. Demnach dürfen russische Sportler nur als neutrale Athleten ohne Nationalflagge teilnehmen. Außerdem darf Russland bis 2023 weder Gastgeber sein, noch sich für eine Ausrichtung großer Wettkämpfe bewerben. Für einen Einspruch dagegen hatte die RUSADA 21 Tage Zeit.

145 mutmaßliche Doping-Fälle
Forensische Untersuchungen durch WADA-Experten hatten ergeben, dass die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor von 2012 bis 2015 „weder vollständig noch vollständig authentisch“ sind. Dies konnte im Vergleich mit einer der WADA 2017 von einem Whistleblower zugespielten Daten-Kopie nachgewiesen werden. Dabei habe Russland „Hunderte von mutmaßlichen nachteiligen Analyseergebnissen gelöscht oder geändert“. So sollen 145 mutmaßliche Doping-Fälle vertuscht oder verfälscht worden sein. Aufgrund weitrechender Manipulationen unter anderem bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi war Russland im Zuge der Staatsdopingaffäre bereits 2015 von der WADA bestraft worden.

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(Bild: KMM)



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