Am Pass Thurn

Steuergeld-Spritze für edle Chalets

Salzburg
19.12.2019 06:25
Neben steigenden Grundstückspreisen und der Verbauung der Landschaft soll die Chaletanlage am Pass Thurn in Mittersill auch die Steuerzahler teuer kommen. Einem Bericht des Magazins „Spiegel“ zufolge sollen in das Projekt auch Subventionen von Land und Gemeinden geflossen sein. Die SPÖ fordert Aufklärung.

Nach der zu knappen Bebauung am geschützten Wasenmoos und den gratis E-Porsches bei Kauf eines Chalets, sorgt nun die mögliche Verstrickung der öffentlichen Hand rund um die Luxus-Anlage „Six Senses“ in Mittersill für Aufregung. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ zufolge soll der Investor Franz Wieser für sein Projekt Subventionen in Höhe von vier Millionen Euro vom Land und den Gemeinden Mittersill und Hollersbach bekommen haben. Wieser hatte den Pass Thurn vor Jahren durch eine Seilbahn an Kitzbühel angeschlossen. Als „Mitgift“ wurden Wieser 50 Freizeitwohnungen am Wasenmoos gebilligt.

SPÖ will Klarheit über Einsatz von Steuergeld

Die SPÖ fordert nun Aufklärung. In einer dringlichen Anfrage will sie wissen, welche Mittel vom Land und den Gemeinden für das Projekt bereitgestellt wurden und in welcher Höhe. Für SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger spielt dabei keine Rolle, ob das Geld in den Bau der Panoramabahn oder in das Luxus-Chaletdorf geflossen ist: „Ich möchte wissen, was es mit dieser Summe auf sich hat. In früheren Anfragen wurde uns nämlich eine weitaus geringere genannt. Das kann nicht sein, dass dort Geld hinfließt, während es im Sozialbereich für unsere Leute fehlt.“ Skeptisch betrachtet sie auch eine Lärmschutzmauer, die direkt unterhalb der geplanten Anlage entlang der Landesstraße errichtet wird. Den Österreichischen Bundesforsten zufolge zahlt die der Betreiber selbst. Der hat den Grund schon 2003 von den Bundesforsten als Grünland gekauft, die Gemeinde hat das unterstützt. 2009 folgte dann die Umwidmung.

Wenige Hundert Meter weiter entsteht in Hollersbach das nächste Chalet-Projekt. Dort stimmte am Mittwochabend die Gemeindevertretung über einer Änderung der Bebauungspläne ab. Ortschef Günther Steiner: „Der Projektbetreiber hat eine Zufahrtsstraße errichtet, damit gab es Änderungen bei den Flächen. Es gibt Bedenken.“…

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