Von HIV bis Ebola

Die tödlichsten Krankheiten der Welt

Gesund
20.12.2019 05:01

Welche Krankheiten sind weltweit für Menschen am gefährlichsten? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Forschungsinstitute haben eine aktuelle Liste erstellt.

Der Milzbrand (Anthrax) ist zwar als Infektionskrankheit gut erforscht, dennoch verlaufen mehr als die Hälfte aller Fälle tödlich. Die vom Bakterium gebildeten Sporen können Jahrzehnte, möglicherweise sogar Jahrhunderte, überdauern und bleiben immer hochansteckend. Die häufigste Art ist der Hautmilzbrand (über 95%). Verlauf: Zunächst mückenstichartiges Aussehen der Infektionsstelle, dann relativ rasch Bildung eines schmerzlosen, mit schwärzlichem Schorf bedeckten Geschwürs. Anschwellung der umgebenden Haut sowie der Lymphknoten. Schwere Allgemeinsymptomatik mit hohem Fieber, Benommenheit, oft tödliche Kreislaufstörungen.

HIV/AIDS ist seit den frühen 80ern bekannt. Damals lag die Todesrate dieser Immunschwäche-Krankheit dramatisch höher, aber auch heute noch sterben Millionen Menschen daran. Von den 35 Millionen Infizierten im Jahre 2016 verloren knapp 2 Mio. ihr Leben. Unbehandelt haben viele Erkrankte auch heute meist nur eine weitere Lebensdauer von etwa 10 Jahren, mit Medikation kann mittlerweile sogar eine normale Lebenserwartung erreicht werden. Von Ebola betroffene Menschen leiden zuerst an Übelkeit, gefolgt von Kopfweh, Fieber und Schwindel. Der Patient fühlt sich zunehmend kraftloser und kann nur noch liegen. Je nach Virus sterben bis zu 90% der Infizierten. Der größte Ausbruch dieser Infektionskrankheit fand 2014 bis 2016 in Westafrika statt, hauptsächlich in Liberia, Sierra Leone und Guinea. Da der Erreger hochansteckend ist, sind strikte Hygiene- und Quarantäneregeln unerlässlich.

Auch die Pocken töten bis zu 90% ihrer Opfer. Durch konsequentes weltweites Impfen trat der letzte aktenkundige Fall 1977 in Somalia auf. Seit 1980 gilt die Krankheit als ausgerottet. Nur noch in den USA und Russland werden Pockenviren aufbewahrt. Für militärische Zwecke? Das Tollwut-Virus wird meist durch infizierte Tiere mittels Biss übertragen. 99% der Infizierten sterben qualvoll. Zu den Symptomen gehören Lähmungen, Angst, Verwirrtheit, Halluzinationen und Schlaflosigkeit. Später tritt Rachenlähmung ein - man kann den Speichel nicht mehr schlucken, es entsteht der typische „Schaum vor dem Mund“. Schließlich fällt das Opfer in ein Delirium und stirbt. Die Bezeichnung „Schlafkrankheit“ klingt zwar harmlos, die Betroffenen sterben aber oft auch noch Jahre nach der Ansteckung. Überträger ist die in tropischen Regionen Afrikas beheimatete Tsetsefliege. Symptome sind zunächst Fieber, Schüttelfrost, Ödeme, Lymphknotenschwellungen sowie juckende Hautausschläge. In einer zweiten Phase, Wochen später, kommt es zu Koordinations- und Schlafstörungen. Die dritte Welle schickt den Patienten dann in einen Dämmerzustand (Name!). Monate oder sogar Jahre später tritt der Tod ein.

Ein Prion ist, vereinfacht gesagt, ein infiziertes Protein (protein infection). Im Gegensatz zu Viren und Bakterien sind Prionen keine Lebewesen. Vielmehr stellen sie ein organisches Gift dar. Da Prionen beim Menschen hauptsächlich in Hirngewebe vorkommen, stellt ein Befall sofort eine lebensbedrohliche Situation her. Höchstwahrscheinlich lösen Prionen beim Menschen die Creutzfeld-Jakob-Krankheit und bei Rindern BSE (Rinderwahn) aus. Erste Anzeichen sind Gedächtnisprobleme und Verwirrung. Dann kommt es zur Demenz. Schwammige Veränderungen im Gehirngewebe breiten sich aus. Im Endstadium nimmt der Betroffene seine Umwelt nicht mehr wahr. Es gibt keine Heilung. Jeder Erkrankte stirbt.

Mag. Katharina Lhotsky, Kronen Zeitung

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