Müdigkeit

Immer mehr Österreicher sind schlaflos

Gesund
23.12.2019 05:03

Studien zeigen, dass wir heute etwa eine halbe Stunde kürzer schlafen als früher. Grund ist unter anderem auch die Nutzung sozialer Medien.

Diese Art der sozialen Verpflichtung spielt als Schlafräuber eine große Rolle, vor allem bei Jugendlichen. Blaues Licht, das von Handys und Tablets abgestrahlt wird, hat negativen Einfluss auf den Schlaf. Es senkt die Produktion des Hormons Melatonin oder zögert diese hinaus. Die meisten Geräte haben heute schon Einstellungsoption, um den Anteil des blauen Lichts abends abzusenken. „Ein Phänomen ist etwa das ,Sleep Texting‘ wo auch um ein Uhr früh noch auf Nachrichten geantwortet wird, und das oft im Halbschlaf mit zum Teil sinnlosen Texten. Da Jugendliche das Smartphone häufig bis in die Morgenstunden hinein verwenden, schaffen es dann viele nicht, am nächsten Tag in die Schule zu gehen, weil sie nicht aus dem Bett kommen“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde LKH Hochsteiermark/Leoben, Vizepräsident der Österreichische Gesellschaft für Schlafmedizin und -forschung.

Wie erkennt man ohne Schlaflabor, ob die Qualität der Nachtruhe stimmt? Wer sich untertags wohlfühlt, kann davon ausgehen, eine gute Schlafqualität zu haben. Symptome wie große Tagesmüdigkeit, Einnicken, morgens ein trockener Mund oder Kopfschmerzen zu haben können hingegen auf zu wenig erholsamen Schlummer hindeuten. Auch psychische Veränderungen können durch zu wenig Schlaf bedingt sein. „Ich rate dazu, am Abend leichte Kost zu essen und zwischen dem letzten Bissen und der Nachtruhe 2-3 Stunden Zeit einzuplanen. Ein voller Magen schläft nicht gern. Wer nachts öfter munter wird, lässt für einige Zeit Alkohol abends weg. Dieser senkt nämlich die Schlafqualität und fördert Durchschlafstörungen“, betont Mag. Martin Schiller, von der „Apothekerkrone“. Außerdem sollte der Raum kühler und gut abgedunkelt sein und sich kein TV oder Laptop darin befinden.

Mag. Schiller: „Auch manche Pflanzen fördern das Ein- und Durchschlafen. Dazu zählen etwa Baldrian, Melisse, Passionsblume und Hopfen. Diese wirken sanft und können über einen längeren Zeitraum begleitend zu anderen Maßnahmen wie Schlafhygiene, Stressabbau etc. eingenommen werden. Das alte Hausmittel Milch mit Honig hilft tatsächlich. Milch enthält einen speziellen Eiweißbaustein, die Aminosäure Tryptophan. Diese hat eine schlafanstoßende Wirkung und kann dank der Kombination mit Honig ins Gehirn gelangen, um dort ihren Effekt zu entfalten.“

Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung

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