Es gibt keinen Schutz

Fiese Stalking-App durchleuchtet WhatsApp-Kontakte

Digital
18.12.2019 16:35

Wer WhatsApp nutzt, verrät automatisch, wann er online ist. Der Entwickler einer App, die sich im Google Play Store und im Apple App Store rasant wachsender Beliebtheit erfreut, erhebt das zur Geschäftsidee und protokolliert mit „Dasta - tracker for WhatsApp“ die Online-Zeiten einer beliebigen Zielperson. Dafür zahlt manch WhatsApp-Stalker viel Geld.

Wie das IT-Portal „Heise“ berichtet, setzen die Entwickler von Dasta auf ein einträgliches Geschäftsmodell, das man durchaus auch Abzocke nennen könnte: Wer die WhatsApp-Nutzung seiner Kontakte überwachen will, kann dies nur bei einem von ihnen gratis tun. Mehr Nutzer kosten extra: Vier Kontakte kann man für 4,50 Euro im Monat überwachen, mehr kosten mehr. Das Abo, das man dafür abschließen muss, verlängert sich auch noch automatisch, die Stalking-App kann also richtig ins Geld gehen.

Und was bekommt man für so ein Dasta-Abo? Eine Infografik zu den zeitlichen WhatsApp-Nutzungsgewohnheiten der Zielperson und Benachrichtigungen, wann diese online und wieder offline geht. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei machen sich die Dasta-Entwickler zunutze, dass jeder WhatsApp-Nutzer, ob er will oder nicht, bei Nutzung des Messengers die Info ausschickt, dass er gerade online ist. Ein Privatsphäre-Problem, das Datenschützer schon öfter angekreidet haben.

Gegen die Schnüffel-App gibt es keinen Schutz
Schützen kann man sich vor der Stalking-App kaum. Zwar kann bei WhatsApp eingestellt werden, dass die Kontakte nicht sehen, wann man „zuletzt online“ war. Wenn man gerade online ist, wird diese Info aber auf jeden Fall mit den Kontakten geteilt. Auch wenn die App keine Gesprächsinhalte abgreift, lassen sich mit diesem Wissen Schlüsse über einen Nutzer ziehen: Wenn zwei Kontakte stets zur gleichen Zeit online sind, kann man beispielsweise davon ausgehen, dass sich diese via WhatsApp unterhalten.

Unter Juristen und Datenschützern wird zu debattieren zu sein, ob die Stalking-App überhaupt legal ist. Kundschaft findet sie jedenfalls genug: Laut Google-Play-Store-Statistik wurde die seit August verfügbare App mehr als 100.000 Mal heruntergeladen. Zahlen zu den iOS-Downloads veröffentlicht Apple nicht, die App ist im App Store zur Stunde aber die zweitbeliebteste Anwendung in der Kategorie „Produktivität“.

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