Giganten-Hochzeit

Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler fusionieren

Motor
18.12.2019 08:27

Nach wochenlangen Verhandlungen haben der französische Opel-Mutterkonzern Peugeot (PSA) und der italienisch-amerikanische Hersteller Fiat Chrysler (FCA) ihre Mega-Fusion beschlossen, wie die Unternehmen am Mittwochmorgen mitteilten. Man will so zum viertgrößten Autohersteller der Welt werden. Die Giganten-Hochzeit muss allerdings noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.

(Bild: kmm)

Die Unternehmen hatten sich bereits Ende Oktober auf offizielle Fusionsgespräche verständigt und damit Wirbel in der Branche ausgelöst. Diese steht unter einem enormen Druck, und der Schulterschluss der Hersteller ist deshalb kein Zufall. Autobauer müssen Milliarden in autonome Autos und Elektromobilität investieren.

Fiat Chrysler hat zudem besondere Probleme. Denn der Hersteller hatte unter der Führung des verstorbenen Sergio Marchionne auf große Investitionen in Elektroantriebe verzichtet. Derzeit ist der Konzern vor allem mit den großen Spritschluckern der Marken Jeep und Ram in den USA erfolgreich.

Auto-Gigant will 8,7 Millionen Fahrzeuge im Jahr verkaufen
Der neue Konzern nimmt sich vor, 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr abzusetzen. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund wären größer als der neue Auto-Gigant.

PSA führt neben Opel die Marken Peugeot, DS und Citroen. Fiat Chrysler hat die Marken Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Jeep, Lancia und Maserati unter seinem Dach. Opel gehört seit gut zwei Jahren zu PSA und wird mit harter Hand auf Effizienz und Gewinne getrimmt.

Spareffekte von 3,7 Milliarden Euro
Mit der Fusion sollen Spareffekte von 3,7 Milliarden Euro erzielt werden, ohne eine Fabrik zu schließen. Die Effizienzgewinne, die sich etwa aus Einsparungen beim gemeinsamen Einkauf ergäben, ließen sich nach vier Jahren um 80 Prozent heben, hatte es geheißen.

Es ist vor allem das gut ausgebaute Vertriebsnetz in Nordamerika, das FCA in den gemeinsamen neuen Konzern mit einbringen kann. Es dürfte den Markteinstieg von Peugeot in Amerika erheblich erleichtern. PSA ist dafür in Europa stärker. Auch bei der Entwicklung von Hybrid- und Batterie-Fahrzeugen sind die Franzosen weiter als die Italoamerikaner.

Im neuen Unternehmen wird ein Zusammenschluss „unter Gleichen“ mit einem ausgewogen besetzten Vorstand angestrebt. PSA-Chef Carlos Tavares (61) wird Vorstandsvorsitzender. Der Portugiese hat sich als knallharter Sanierer sowohl bei Peugeot als auch bei der Tochter Opel einen Namen gemacht.

Der FCA-Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann (43) übernimmt diese Rolle auch in dem neuen Unternehmen. Er ist der Enkel das legendären Fiat-Bosses Giovanni „Gianni“ Agnelli (1921-2003) und Ururenkel des Fiat-Gründers Giovanni Agnelli senior (1866-1945). Das italienische Traditionsunternehmen war 2014 in Fiat Chrysler Automobiles aufgegangen.

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(Bild: kmm)



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