Mordversuch-Prozess

Ehefrau mit „richtigem Mordinstrument“ attackiert

Steiermark
17.12.2019 19:15

„Es war ein wuchtiger, entschlossener Stich Richtung Oberkörper, der Tod ist nur deswegen nicht eingetreten, weil Passanten eingegriffen haben.“ - Auch wenn der Angeklagte am Dienstag vor Gericht in Graz sogar leugnet, die Tatwaffe überhaupt gegen seine Frau gerichtet zu haben, hegt der Staatsanwalt keinen Zweifel an der Schuld des Algeriers. 

Der 32-Jährige ist mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraft, hat Alias-Namen. „Auch bei ihrem Geburtstag können sie sich offenbar nicht festlegen“, wundert sich Richter Helmut Wlasak über viele Einträge. „Doch, ich habe heute Geburtstag“, erklärt der Angeklagte. „Ich hatte nur Angst, vor der Abschiebung.“

In seinem Plädoyer erläutert Staatsanwalt Hansjörg Bacher dann den Geschworenen ausführlich die Hintergründe der Bluttat. „Er war rasend eifersüchtig, weil seine Frau während er eine Haftstrafe absitzen musste, einen anderen hatte.“ Als sie dann die Trennung verlangte, weil er nur mehr Streit suchte, wollte er dem Ganzen ein Ende bereiten und „Tabula rasa machen“.

„Ein richtiges Mordinstrument“
Bei einer Aussprache Mitte April am Grazer Hauptbahnhof soll der Hilfsarbeiter plötzlich ein Fleischermesser gezogen und ausgeholt haben. „Das war ein richtiges Mordinstrument, damit kann man nicht nur Fleisch schneiden, sondern leicht einen Menschen töten“, ist der Fall für Bacher klar. Dass es nur beim Versuch blieb, sei Passanten zu verdanken, die eingriffen.

Ganz anders sieht das natürlich Verteidiger Martin Robier. „Sie hat ihn mit dem Messer attackiert, weil sie in seinem Handy Fotos einer anderen Frau gefunden hat.“ Er habe ihr das Messer nur abgenommen. Sie sei davongerannt, er hinterher - „erst im Stiegenhaus hat er gemerkt, dass er das Messer noch in der Hand hat.“ Deswegen habe er es eingesteckt. „Er wollte nur seinen Beziehungsstatus besprechen, sich scheiden lassen und Ruhe haben...“

„Sie wollte sich trennen, weil ich eine offene Beziehung wollte“, erklärte der Algerier. „Ich war nicht mehr glücklich mit ihr. Ich mache dich fertig“, habe sie ihm dann gedroht. Ein Urteil der Geschworenen soll es am Freitag geben.

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