„Gotteslästerer“

Konservative in Rage über Jesus-Satire auf Netflix

Digital
18.12.2019 07:00

Eine Weihnachtssendung der brasilianischen Satire-Gruppe Porta dos Fundos beim Streamingdienst Netflix bringt konservative Politiker und Geistliche in dem südamerikanischen Land auf die Palme. Auf der Plattform Change.org unterzeichneten bis Dienstag über 1,8 Millionen Menschen eine Petition, in der Netflix dazu aufgefordert, den Film aus dem Angebot zu nehmen.

In „A Primeira Tentacao de Cristo“ (Die erste Versuchung Christi) kommt Jesus nach 40 Tagen in der Wüste für die Party zu seinem 30. Geburtstag nach Hause, im Schlepptau seinen offensichtlich schwulen Freund Orlando, der die Feier mit anzüglichen Liedern aufmischt. Dort hängt der Haussegen ohnehin schief, weil Gott seinem Sohn Jesus eröffnet, dass er sein wirklicher Vater ist. Die Heiligen Drei Könige bringen eine Prostituierte zu der Party mit und die Gottesmutter Maria raucht Marihuana.

„Porta dos Fundos hat nicht die Absicht, Humor zu machen oder die Gesellschaft zu verbessern. Es handelt sich lediglich um eine Missachtung des Glaubens anderer, um eine Spaltung der Gesellschaft“, schrieb der rechte Abgeordnete und Präsidentensohn Eduardo Bolsonaro auf Twitter. „Es ist traurig, dass Leute ohne Talent so um Aufmerksamkeit betteln müssen.“

„Gotteslästerer verdienen keinen Penny Unterstützung“
Kritik kommt laut Kathpress auch aus den USA: Der texanische Bischof Joseph Strickland schrieb auf Twitter: „Habe gerade Netflix abbestellt. Hatte eh keine Zeit, es zu nutzen - aber Gotteslästerer verdienen nicht einen Penny Unterstützung.“ Der Bischof erklärte weiter, „jeder Christ sollte sich über diesen Film beschweren“.

Der Film sei „ein Schlag ins Gesicht aller Christen“, schrieb der Bischof von Palmares, Henrique Soares da Costa, auf Facebook. Er rief die Gläubigen dazu auf, ihre Netflix-Abos zu kündigen. Der Schauspieler Fabio Porchat von Porta dos Fundos kann die ganze Aufregung nicht verstehen: „Leute, ich habe das mit Gott geklärt. Es ist alles in Ordnung“, schrieb er auf Twitter. „Jetzt könnt ihr euch wieder über die Ungleichheit aufregen, die unser Land zerstört. Aber bitte mit der gleichen Leidenschaft, ja?“

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