Bei Charity-Aktion

„Schlieri“: „Schämt euch nicht, wir schaffen das!“

Wintersport
15.12.2019 06:57

Das Strahlen der Kinderaugen sagte mehr als 1000 Worte. Gregor Schlierenzauer nahm sich zwischen den Weltcupspringen in Nischni Tagil und in Klingenthal Zeit, um in Seefeld mit gehörbeeinträchtigten Kindern einen Tag im Schnee zu verbringen. „Es ist für mich etwas Großes, abseits des Skispringens etwas für die gute Sache zu tun. Es betrifft mich auch selbst“, sagte der Rekordadler. Der ergänzt: „Schämt euch nicht, wir schaffen das!“

Seit Geburt ist der Tiroler auf seinem linken Ort taub, die Behinderung wurde für Gregor aber erst mit der Zeit ein Thema: „Die erste Herausforderung war die Schule. Wenn man die Lehrer oder die Klassenkameraden nicht versteht. Das hat sich leider später im Sport bestätigt. Wenn man nicht sofort reagiert, wird man sehr schnell als arrogant abgestempelt.“

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Die erste Herausforderung war die Schule. Wenn man die Lehrer oder die Klassenkameraden nicht versteht. Das hat sich leider später im Sport bestätigt. Wenn man nicht sofort reagiert, wird man sehr schnell als arrogant abgestempelt.

Gregor Schlierenzauer

Bei der von Hubert Neuper organisierten Charity-Aktion versuchte der Adler-Star den zehn aus ganz Österreich eingeladenen Kindern Selbstvertrauen einzuimpfen: „Auch mir war das Thema lange Zeit sehr unangenehm. Ich habe die Kids ermutigt, darüberzustehen und ihren Weg beharrlich weiterzugehen. Wir müssen uns nicht schämen, wir schaffen das.“

Für den Linzer Neurologen Johannes Fellinger sind Vorbilder wie Gregor Schlierenzauer ganz wichtig: „Viele Menschen genieren sich, weil sie ein Gehörgerät haben müssen. Es ist so wichtig zu sagen: ,Ich habe das, ich habe Probleme, aber ich schaffe das‘.“

In Seefeld haben die Kids ihre Schwierigkeiten schnell vergessen. Bei einer kleinen Winter-Olympiade mit Fun-Bewerben wie Slalom-Laufen, Nageleinschlagen oder Krapfen-Essen stand der Spaß im Vordergrund. „Es war ein toller Tag und sicher nicht die letzte Aktion in dieser Richtung“, versprach ein berührter Gregor.

Norbert Niederacher, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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