Zwei Hände pulsieren wie Quallen im neonblauen Licht einer Lampe. Dann wird es schwarz. In der nächsten Szene stehen drei Füße in Socken auf einem Stuhl. Eine Hand hat sich dazu geschmuggelt, wird von der anderen enttarnt und geschimpft. Der Startschuss für Moncktons Körpertheater.
In der knappen Spielzeit wandert die Lampe immer weiter nach oben. Wo Licht ist, gibt es für die Finger etwas zu entdecken. Irgendwann darf der ganze Körper hampeln. Der Titel „Only Bones“ erinnert den Zuschauer daran, dass es sich bei den Gliedmaßen nur um mit Fleisch und Muskeln überzogene Knochen handelt. Denn Monckton haucht ihnen Leben ein.
Das beeindruckt. Er beherrscht seinen Körper bis in die Augenlider. Eines zuckt im Rhythmus von Technobeats. Eine Kniescheibe vibriert zu treibenden Sounds. Doch der Ansatz des sich selbst entdeckenden Körpers kann so wenig durch die Spielzeit tragen, wie Moncktons Schultern seinen Kopf, der immer wieder herunterfallen will. Am Ende entgleitet das Stück deshalb in eine Slapstickshow, ergibt kein stimmiges Ganzes.
Vielen Zuschauern gefällt es trotzdem: Sie lachen sich schlapp. Andere kichern eher verhalten, lassen sich beim Applaus aber zu Standing Ovations mitreißen. Ihr Klatschen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns Monckton einen Knochen hinwirft, dem ein wenig mehr Fleisch gutgetan hätte.
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