102 Dienstnehmer

Jetzt ist auch das Kapo-Fensterwerk in Insolvenz

Steiermark
09.12.2019 12:05

Die nächste Insolvenz in der oststeirischen Kapo-Gruppe: Am Montag musste auch die Kapo Fenster und Türen in Pöllau ein Sanierungsverfahren beantragen. 102 Dienstnehmer sind betroffen. Das Unternehmen soll nun - unter dem neuen Eigentümer Stefan Polzhofer - saniert und fortgeführt werden.

Nicht zuletzt aufgrund von Unstimmigkeiten in der Eigentümerfamilie kam es in den vergangenen Jahren zu gleich mehreren Inoslvenzen in der Kapo-Gruppe. 2018 machte die Kapo Möbelwerkstätten den Beginn. Heuer im Juni folgte die übergeordnete Kapo Holding, kurz daruf meldeten die Mobelwerkstätten nochmals Insolvenz an. Nun also auch die zweite bisherige Tochterfirma, die Kapo Fenster und Türen GmbH.

„Verunsicherung bei Kunden“
Das 1927 gegründete Traditionsunternehmen schreibt zwar laut den Kreditschutzverbänden KSV und AKV (trotz zuletzt rückläufiger Betriebsleistung) Gewinne, die Turbulenzen der Schwestergesellschaft blieben aber nicht ohne Folgen. „Zur Verunsicherung potenzieller Kunden kam die Verteuerung von Einkaufskonditionen bei Lieferanten“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Zudem sei es innerhalb der Unternehmensgruppe zu „massiven Querfinanzierungen“ gekommen, auch Kreditlinien fielen weg. 

Neuer Eigentümer
Seit 2. Dezember ist nicht mehr die Kapo Holding Eigentümer der Firma, sondern Geschäftsführer Stefan Polzhofer. Der Neustart soll ohne Altlasten erfolgen. Als Investor und designierter Geschäftsführer ist Othmar Sailer, ehemaliger Vorstand der Waagner Biro AG, an  Bord. 

Großteil der Mitarbeiter soll bleiben
Beantragt hat die Firma ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent angeboten, sie soll aus dem laufenden Betrieb finanziert werden. Ein Großteil der 102 Mitarbeiter soll weiterbeschäftigt werden. Der derzeitige Auftragsstand wird mit rund 3,5 Millionen Euro angegeben.

„Grüne“ Positionierung
Stefan Polzhofer: „Ich bin überzeugt, dass wir durch das Sanierungsverfahren den Neustart gemeinsam mit unseren Lieferanten, Kunden und Architekten schaffen.“ Und weiter: „Wir wollen Kapo künftig als grünsten Fensterhersteller Österreichs positioneren. Der Trend zu Nachhaltigkeit im Bau unterstützt unsere Positionierung. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau unseres technischen Direktvertriebs, beispielsweise in Süddeutschland und der Schweiz. Zudem stehen wir aktuell vor dem Abschluss eines ersten Bauvorhabens am neuen Markt in Indien.“

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