Streit um alte Rieden

Wachauer Laberln suchen neue Heimat

Niederösterreich
09.12.2019 08:13

Zündstoff in Dürnstein, Bezirk Krems: Mit einem Polit-Putsch stellten sich Parteifreunde gegen Bürgermeister Johann Riesenhuber (VP). Mit fatalen Folgen für die Bäckerei Schmidl. Für die Produzentin der berühmten Wachauer Laberln wird’s bei der Standtortsuche jetzt eng.

„Wir müssen wieder bei null anfangen“, resigniert Dürnsteins VP-Ortschef Johann Riesenhuber. Grund für seinen Ärger war eine unangekündigte Grätsche aus den eigenen Reihen. In der Gemeinderatssitzung wurde einer von ohnehin nur mehr zwei möglichen Standortvarianten für einen Neubau der Bäckerei Schmidl verhindert. Und das auf Antrag des Parteikollegen und Vizebürgermeisters Emmerich Knoll sowie mit weiteren zehn Stimmen aus allen Fraktionen. „Ein großer Schock“, sagt Bäckerei-Chefin Barbara Schmidl.

„Vier Gründe“, so Knoll, sprachen gegen das angedachte Projekt und die dafür nötige Umwidmung der Riede „Hollerin“ in Bauland. „Die Sichtachse zum Kellerberg wäre gestört. Auch die Verkehrslage wäre schlecht, weil man über die Gleise des Wachau-Express müsste“, heißt es. Vor allem seien es aber die besondere, international anerkannte Lage der Riede sowie die Angst vor schlechter Beispielwirkung: „Wenn wir eine unserer besten Rieden für ein Bauvorhaben opfern, kommen bald Nachahmer. Wir sind aber unserer Landschaft verpflichtet“, erklärt Knoll. Auch ihm sei es jedoch ein großes Anliegen die Traditionsbäckerei im Gemeindegebiet zu erhalten. Immerhin geht es um 60.000 Euro Kommunalsteuer im Jahr.

Während man sich andernorts um einen Schmidl-Standort reißen würde, werden die Optionen in Dürnstein rar. Die einzige Hoffnung ruht auf einem Grundstück unter der Vinothek der Domäne Wachau. Hier spieße es sich aber bei den Verhandlungen, heißt es . . .

Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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