Trump will abziehen

„Tote“ Verhandlungen mit den Taliban wiederbelebt

Ausland
07.12.2019 22:09

Rund drei Monate nach dem Abbruch der Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban sind beide Seiten wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Die Gespräche seien am Samstag in Doha fortgesetzt worden, der Fokus liege auf einer Reduzierung der Gewalt mit dem Ziel innerafghanischer Verhandlungen und einer Waffenruhe, hieß es aus US-Kreisen. US-Präsident Donald Trump hatte im September die Friedensverhandlungen nach einer Reihe von Anschlägen der Taliban, bei denen auch ein US-Soldat ums Leben gekommen war, für „tot“ erklärt.

Bei den wieder aufgenommenen Gesprächen in Doha gehe es um die „Unterzeichnung einer Vereinbarung und verwandte Fragen“, erklärte Taliban-Sprecher Suhail Shaheen. Die Verhandlungen würden am Sonntag fortgesetzt, fügte er hinzu.

Trump sucht nach außenpolitischem Erfolg für die Wahl
Trump will ein Ende des 18-jährigen Bürgerkriegs in Afghanistan - auch, um für das Wahljahr 2020 einen außenpolitischen Erfolg vorweisen zu können. Die USA waren 2001 nach den Anschlägen vom 11. September in Afghanistan eingerückt, um das Terrornetzwerk Al-Kaida zu bekämpfen. Derzeit sind in dem Land noch rund 13.000 US-Soldaten stationiert. In den Verhandlungen mit den Taliban geht es um die Bedingungen für einen US-Truppenabzug.

Als besonders heikel gelten alle Fragen, die eine mögliche künftige Machtteilung zwischen den Taliban und der international anerkannten afghanischen Regierung betreffen. Direkte Gespräche mit der Regierung in Kabul lehnten die Taliban bisher jedoch stets ab.

USA werben für Waffenruhe
Das US-Außenministerium stärkte der afghanischen Regierung von Präsident Ashraf Ghani am Mittwoch den Rücken, indem es für eine Waffenruhe warb. Der US-Sonderbeauftragte Zalmay Khalilzad werde mit den Taliban über Schritte sprechen, „die zu innerafghanischen Verhandlungen und einer friedlichen Beilegung des Krieges führen könnten, im Speziellen über eine Reduzierung der Gewalt, die zu einer Waffenruhe führen“ könne, erklärte das Ministerium am Mittwoch.

Präsident Ghani hatte die Einigung auf eine Waffenruhe mit den Taliban zuvor als Voraussetzung für die Eröffnung informeller Gespräche mit den Taliban erklärt. Die radikalislamische Miliz verübt in Afghanistan immer wieder tödliche Anschläge auf afghanische Sicherheitskräfte und Zivilisten.

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