Neubau von Luegbrücke

Große Angst der Anrainer vor der dritten Spur

Tirol
08.12.2019 08:00

Die Aufregung im Wipptal wegen des Neubauprojekts für die Luegbrücke ist groß. Asfinag-Experten standen besorgten Anrainern Rede und Antwort.

Tunnel oder Brückenneubau – welche ist die bessere Variante? Darüber wurde am Samstag im Kultursaal der Gemeinde Gries am Brenner leidenschaftlich diskutiert und auch gestritten. Etwa 150 Betroffene waren auf Einladung des Autobahnbetreibers Asfinag gekommen.

Die Talbürgermeister forderten in seltener Einigkeit, dass die Asfinag ihre Entscheidung für den Neubau der Luegbrücke überdenkt. Stattdessen solle unter Einbindung der Wipptaler Bevölkerung über alle Varianten am Runden Tisch erneut diskutiert werden.

Die Kernforderungen der Wipptaler Bürgermeister
„Wir wollen, dass die Asfinag alle ihre Unterlagen zur Verfügung stellt“, sagte Verbandsobmann BM Alfons Rastner. Die von der Asfinag präsentierte Bestvariante solle von externen Experten überprüft werden. „Die Autobahn geht durch unseren Lebensraum, die Belastungen durch den Verkehr werden von Jahr zu Jahr größer. Es geht darum, mit einem Paket an Begleitmaßnahmen das Beste zu ihrem Schutz herauszuholen“, sagte Rastner. „Wir brauchen eine Gesamtlärmstudie Wipptal, ähnlich wie im Außerfern. Dann müssen die Gemeinden nicht jedes Jahr um besseren Lärmschutz betteln gehen“, präzisierte LA Florian Riedl von der ÖVP.

Die von den Bürgermeistern favorisierte Tunnellösung kostet 300 Millionen Euro, der Brückenneubau ist um 100 Millionen billiger. „Um die Kosten allein geht es nicht. Ein Tunnel muss laut Gesetz bei jedem technischen Gebrechen gesperrt werden. Dann weicht alles über die Bundesstraße aus, der Verkehr kommt zum Erliegen“, klärte Asfinag-GF Stefan Siegele. An den Tunnelportalen komme es zu einer erhöhten Lärm- und Schadstoffbelastung. Eine Brücke sei wesentlich weniger wartungsintensiv, zählte Siegele Vorteile auf.

Pannenstreifen könnte geöffnet werden
Die neue Luegbrücke wird deutlich breiter als die alte. Zwei Fahrspuren und ein Pannenstreifen in jede Richtung finden auf den zwei getrennten Tragwerken Platz. Was für die Asfinag Wartungsfreundlichkeit und besseren Verkehrsfluss bedeutet, erfüllt die Bevölkerung mit größter Sorge: Denn eine mögliche dritte Spur könnte noch mehr Verkehr auf den Brenner ziehen. Die Asfinag beruhigt: Eine Pannenstreifenfreigabe sei nicht vorgesehen.

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