Grazerin lebt es vor

Auch Gebrauchtes kann Weihnachts-Freuden bringen

Steiermark
08.12.2019 10:30

Was andere im Kaufhaus erledigen, macht Yuno Khripunova im Keller: nach Weihnachtsgeschenken suchen. Die junge Grazerin weiß, wie man mit Gebrauchtem Freude stiftet und dem Verpackungsirrsinn entgeht.

Das meiste, das Yuno Khripunova in ihrem Grazer Lokal umgibt, war im vorigen Leben Müll. Oder im besten Fall Flohmarktware. Dass das ästethische Auge dennoch meint, im vorweihnachtlichen Paradies gelandet zu sein, liegt allein an dem großen Talent der 32-Jährigen, scheinbar Wertlosem einen Glanz zu verleihen.

„Man kann aus allem etwas Schönes machen“, lacht die junge Frau und präsentiert eine Verpackungstüte „Marke Perfekt“: „Das war einmal ein altes Milchpackerl. Gut ausgespült, mit Farbe behandelt - und schon sieht es hübsch aus.“ Dem Nachbarn im Regal erging es ähnlich: Einst ein verstaubtes Notenheft, das niemand mehr wollte, jetzt allerfeinstes Geschenkpapier. „Mit einer Zackenschere zurecht geschnitten, ein feiner Stempel drauf und fertig“, sagt Yuno.

„Ich liebe altes Geschirr“
Ihre ganz große Leidenschaft lebt die Upcycling-Meisterin aber nicht auf der Werkbank, sondern am Trödelmarkt aus: „Ich liebe altes Geschirr“, schwärmt die gebürtige Russin. Ob mit Goldrand oder Blumenmuster, Hauptsache Großmutter hätte ihre Freude damit gehabt. Natürlich gibt’s auch für Teller und Co. einen frischen Anstrich: „Mit einer speziellen Druckfolie kommen Sprüche oder Tiermotive darauf, individuelle Anfertigungen sind ebenso möglich“, so die Grafikdesignerin und Germanistin.

Erster nachhaltiger Weihnachtsmarkt
Ihr guter Geschmack, vor allem aber ihre umweltfreundliche Lebenseinstellung haben Yuno Khripunova und Geschäftspartnerin Sandra Auer (zusammen betreiben sie „Omas Teekanne“, die erste Vintage-Teebar von Graz) nun zu einem Teil des Grazer Advents gemacht. Direkt vor ihrem Laden am Nikolaiplatz 1 holen sie noch bis 22. Dezember beim ersten nachhaltigen Weihnachtsmarkt der steirischen Landeshauptstadt jeden Freitag, Samstag und Sonntag lokale Produzenten vor den Vorhang. „Es werden unter anderem Kindermode, Kosmetik, Schmuck und natürlich Kulinarik geboten. Der Fokus liegt auf ökologischem Wirtschaften und Müllvermeidung“, betonen die Frauen.

„Einfach einmal in Ruhe in den Keller gehen“
„Wenn schon einkaufen, dann bewusst und vor allem von regionalen Herstellern“, lautet die Devise des Kreativ-Duos. Weniger sei aber immer mehr: „Statt die 100. neuen Christbaumkugeln zu erwerben, könnte man doch einfach einmal in Ruhe in den Keller gehen und den alten Schmuck zusammensuchen und neu kombinieren.“

Ihr Einkaufstipp Nummer eins: „Statt blind im Shoppingcenter herumzuirren und nach unpersönlichen Geschenken zu suchen, sollte man sich vorher überlegen, womit man dem anderen eine Freude machen würde. Und dann schauen, ob man diese Sachen nicht auch irgendwo gebraucht bekommen kann.“

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