Viele Vandalenakte

Kirchenschändung von Graz ist kein Einzelfall

Steiermark
06.12.2019 07:15

Die Schändung der Grazer Pfarrkirche St. Andrä - das kostbare Kruzifix wurde in den Mühlgang geworfen - ist leider kein Einzelfall. Immer wieder finden Kriminelle große Freude daran, sakrale Gegenstände zu zerstören. Religionsfanatiker sind sie nicht, sondern psychisch krank - wie auch der Täter von St. Andrä . . .

Noch lässt sich nicht viel über den 38-jährigen Grazer sagen, weil er sich nach der Kirchenschändung freiwillig in psychiatrische Behandlung begab. Zuvor teilte er der Polizei mit, dass er aus der Kirche ausgetreten wäre und mit den Geistlichen ein „Problem“ hätte. Welches das ist, weiß man nicht. Bekannt ist nur die Art und Weise, wie er sich austobte - indem er den Hochaltar mit Ketchup beschmierte und das 50.000 Euro teure Kreuz in den Mühlgang warf.

Dieser musste - wie die „Krone“ berichtete - abgelassen werden, die sakrale Kostbarkeit konnte fast unversehrt geborgen werden. Aber nicht nur das: Auf dem Grund entdeckten Arbeiter im Bereich Keplerstraße auch diversen Schmuck (Ketten und Ohrringe), alte Armbanduhren, Manschettenknöpfe, Schilling-, Euro und Kuna-Münzen.

Sakrale Gegenstände mutwillig zerstört
Der schändliche Vandalenakt von St. Andrä ist übrigens einer von ähnlichen frevelhaften Vorfällen, die in jüngster Zeit für Empörung in der Steiermark gesorgt haben. Im Vorjahr schlugen Täter etwa in Gnas zu und stahlen bzw. beschädigten mehrere Christusfiguren. Heuer wurde besonders häufig an heiligen Orten gewütet: Im März hauten zwei betrunkene Mädchen im Park eines Grazer Ordensspitals den Kopf einer 200 Jahre alten Marienstatue ab, im selben Monat begingen Unbekannte in der Stadtpfarrkirche Leoben eine besonders blasphemische Tat: Sie verwüsteten den Sakralraum und urinierten gegen den Altar. 2014 gab es dort einen ähnlichen Spuk.

„Das größte Problem aber sind Opferstock-Diebstähle, davon sind unsere Kirchen etwa 25-mal pro Jahr betroffen“, sagt Thomas Stanzer von der Pressestelle der Diözese Graz-Seckau.

Harte Strafen gefordert
„Die sich offenbar häufenden Angriffe auf christliche Symbole stellen ein Alarmsignal dar. Bei solchen Taten darf keinesfalls zur Tagesordnung übergegangen werden - vielmehr braucht es harte Strafen“, fordert jetzt FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.

Manfred Niederl
Manfred Niederl
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