Zu wenig Kontrollen

Wiener Gemeindebau: Illegale Untervermietung boomt

Wien
05.12.2019 15:00

„Nette Suite nahe Zentrum“, „Loft mit tollem Ausblick“ - mit Lockangeboten wie diesen werden immer mehr Sozialwohnungen via Buchungsplattformen illegal vermietet. Was die „Krone“ bereits im September groß aufgedeckt hat, wird jetzt mit harten Zahlen aus dem Wiener Rathaus belegt. Der Betrug boomt!

Eine ÖVP-Anfrage an die zuständige Wohnbaustadträtin zeigt: Seit 2015 ufert die illegale Untervermietung regelrecht aus. Lagen die Verdachtsfälle von 2010 bis 2014 immer um die 200 bis 300, sind es jetzt mehr als 800 pro Jahr. Und das sind nur die gemeldeten und kontrollierten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Aus der Anfragenbeantwortung geht weiters hervor: Die Stadt ist hauptsächlich auf die Beobachtungen von Nachbarn angewiesen. Die Plattformen werden zwar überprüft, aber nur stichprobenartig.

„Lückenloses Screening nicht möglich“
„Ein lückenloses Screening ist aus Ressourcengründen derzeit nicht möglich“, heißt es. Wer seine Gemeindewohnung für ein sattes Körberlgeld an Touristen oder Bekannte vermietet, hat kein dringendes Wohnbedürfnis und betreibt klaren Missbrauch. Tausende Wiener, die auf eine günstige Bleibe hoffen, hängen dafür in der Warteschleife.

Wer beim Sozialbetrug erwischt wird, der „fliegt“. Zumindest in der Theorie. Aber auch hier ist die Gemeinde von Anrainern abhängig, die vor Gericht aussagen, damit die Kündigung durchgeht. Viele wollen das aber nicht.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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