Stiwolls Amokläufer

Felzmann steht nicht mehr auf „Most Wanted“-Liste

Steiermark
05.12.2019 05:50

Einmal mehr zeigte sich, dass die 2016 eingeführte Europol-Liste der meistgesuchten Verbrecher des Kontinents eine großartige Idee war. So konnte eine Österreicherin, die gut zehn Jahre untergetaucht war und wegen schweren Betrugs gesucht wurde, nun gefasst werden. Manche bleiben aber weiter verschwunden - wie der Steirer Friedrich Felzmann.

Das Prinzip der Europol-Liste ist nach Auskunft eines Sprechers einfach: Jedem Mitgliedsland, egal wie viele Einwohner es hat, stehen zwei Plätze zur Verfügung. Sieht man sich die Liste an, so finden sich neben mutmaßlichen Mördern auch Schlepper, Betrüger und Dealer darauf. Bis Ende Oktober waren Österreichs Plätze von zwei Männern besetzt. Am 31. Oktober wurde der Steirer Friedrich Felzmann, der 2017 in Stiwoll zwei Menschen erschossen haben soll und von dem seither jede Spur fehlt, von der Liste gestrichen.

„Anfrage gelöscht, ein anderes Ziel hat höhere Priorität“, war in knappen Worten auf der Europol-Seite zu lesen. „Wer auf der Website erscheint, entscheiden die Länder selbst. Ich kann nicht näher die Entscheidung Österreichs kommentieren, warum Friedrich Felzmann nicht mehr ,most wanted’ ist“, war die Europol-Antwort auf Anfrage der „Steirerkrone“.

Verurteilter Tibor Foco offenbar unantastbar
Die Änderung hat sich für Österreich offenbar ausgezahlt: Nach etwas mehr als einem Monat konnte eine Millionenbetrügerin aus Wien am Dienstag in Salzburg gefasst werden. Warum flog aber Felzmann und nicht Tibor Foco, der 1987 wegen des Mordes an einer Prostituierten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und seit 1995 auf der Flucht ist, von der Liste? Nach Auskunft des Bundeskriminalamtes war dies die Entscheidung der Zielfahnder. Offenbar vermuten sie, dass der Stiwoller Amokläufer nicht mehr am Leben ist.

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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