In rund drei Wochen

Bisher knapp 60 Terror-Abschiebungen aus Türkei

Ausland
04.12.2019 12:15

59 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zu Terrororganisationen hat die Türkei nach eigenen Angaben in ihre Heimatländer abgeschoben. Unter diesen seien 26 US-amerikanische bzw. europäische Staatsbürger, sagte der Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch. Er bezeichnete die Menschen als „ausländische Terroristenkämpfer“, nannte aber keine Details zu den Vorwürfen.

In den vergangenen Wochen hat die Türkei mehrere Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch nach Deutschland abgeschoben. Abschiebungen nach Österreich hat es bis jetzt noch keine gegeben, so der Sprecher des Außenministeriums, Peter Guschelbauer.

IS-Unterstützerin landete mit vier Kindern in Frankfurt
Die Angaben der Türkei sind mit Vorsicht zu genießen, da offensichtlich auch die Anzahl der Kinder, die in Begleitung ihrer Familie abgeschoben werden, mit in die Statistik einfließt. Erst am Dienstagabend war eine mutmaßliche IS-Unterstützerin mit vier Kindern aus der Türkei in Frankfurt angekommen. Die Türkei sprach von fünf deutschen „ausländischen Terroristenkämpfern“, die am Dienstagabend abgeschoben worden seien.

„Jeder wird in sein Land zurückkehren“
Catakli kündigte an, dass zwölf weitere mutmaßliche Terroristen bald abgeschoben würden, ihre Nationalität nannte er nicht. „Dieser Prozess wird entschlossen fortgesetzt, jeder wird in sein Land zurückkehren“, sagte Catakli. „Die Türkei ist weder ein Freiluftgefängnis noch ein Hotel“, sagte er. Im November hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan damit gedroht, vermehrt mutmaßliche IS-Anhänger nach Europa zu schicken.

„Schwesternnetzwerk“ radikalisiert Frauen
Die Generalstaatsanwaltschaft im niedersächsischen Celle teilte indes mit, dass die am Dienstagabend in Frankfurt angekommene 30-jährige Deutsch-Syrerin einem sogenannten Schwesternnetzwerk angehört habe. Darunter wird ein Netzwerk radikalisierter Frauen verstanden, die weitere Frauen für den IS gewinnen und in die Aktivitäten eingliedern.

Frau reiste von Niedersachsen nach Syrien
Die Frau soll 2014 aus Niedersachsen nach Syrien gereist sein. Von dort soll sie die Ausreise mehrerer Frauen aus Deutschland in das IS-Gebiet organisiert und dort die Heirat mit IS-Kämpfern vermittelt haben. Die Frau soll im Lauf des Mittwochs dem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts Celle vorgeführt werden, der entscheidet, ob sie in Untersuchungshaft kommt. Ihre vier Kinder wurden von Mitarbeitern des Jugendamtes in Obhut genommen.

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