Prozess in den USA

Musk über „Pädo“-Tweet: „Ich war aufgebracht“

Web
04.12.2019 10:48

Im Prozess gegen Tesla-Chef Elon Musk wegen der Beleidigung eines britischen Höhlenforschers als „Pädo-Typ“ via Twitter hat sich der Milliardär für seine Attacke gerechtfertigt. Er sei „aufgebracht“ gewesen, weil der Höhlenforscher ihn zuvor seinerseits ungerechtfertigt angegriffen habe, sagte Musk in Los Angeles vor Gericht.

„Es war falsch und beleidigend, also habe ich ihn zurück beleidigt“, argumentierte Musk, entschuldigte sich zugleich aber erneut bei dem britischen Höhlenforscher Vernon Unsworth, den er im vergangenen Sommer auf Twitter unter anderem als „Pädo-Typ“ attackiert hatte. „Ich entschuldige mich und sage es noch einmal: ,Ich entschuldige mich bei Herrn Unsworth.‘“

Hintergrund war die Rettungsaktion für eine Buben-Fußballmannschaft aus einer Höhle in Thailand, an der Unsworth maßgeblich beteiligt war. Er hatte ein von Musk angebotenes Mini-U-Boot zur Rettung der Fußballmannschaft abgelehnt und als „PR-Trick“ bezeichnet. Es bestehe „absolut keine Chance“, dass das Mini-U-Boot in der Höhle funktionieren könne, hatte er erklärt. Musk solle sich das Boot „dorthin stecken, wo es wehtut“.

Der Chef des US-Elektroautoherstellers Tesla setzte daraufhin eine Reihe von Twitter-Botschaften ab und nannte Unsworth unter anderem einen „Pädo-Typen“. Später löschte Musk die Tweets und bat um Entschuldigung. Allerdings legte er noch einmal nach und nannte den 64-jährigen Unsworth später einen „Kindervergewaltiger“. Der Brite verklagte Musk daraufhin.

Musk sagte nun vor Gericht, seine Attacken gegen den Höhlenforscher seien nicht wörtlich so gemeint gewesen. Er habe nur auf den „PR“-Vorwurf von Unsworth reagiert: „Das war ein unprovozierter Angriff auf einen gut gemeinten Versuch, die Kinder zu retten“, sagte Musk zu seinem Mini-U-Boot-Vorschlag und der Reaktion darauf. „Ich war aufgebracht“, fügte Musk hinzu.

Musk: „Übliches Schimpfwort“
Der Tesla-Chef hatte zuvor versucht, den Prozess abzuwenden, indem er argumentierte, der Begriff „Pädo-Typ“ sei während seiner Kindheit in Südafrika ein übliches Schimpfwort gewesen. So werde ein „unheimlicher alter Mann“ bezeichnet, der Begriff enthalte keinen konkreten Pädophilie-Tatvorwurf. Der zuständige Richter hatte dies jedoch zurückgewiesen. Die auf die „Pädo-Typ“-Beleidigung folgenden Äußerungen Musks hätten darauf schließen lassen, dass Musk den Kläger tatsächlich für einen Pädophilen halte.

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