„Ohne Grundlage“

Andrew: So reagiert der Palast auf neue Vorwürfe

Adabei
03.12.2019 09:50

In einem am Montagabend ausgestrahlten BBC-Interview erhebt die US-Amerikanerin Virginia Giuffre erneut schwere Vorwürfe gegen Queen Elizabeths Sohn Prinz Andrew. Der Buckingham-Palast reagierte auf ihre Aussagen mit einem Statement, in dem alle Anschuldigungen zurückgewiesen werden.

Giuffre erzählte, sie sei drei Mal von Jeffrey Epstein zum Sex mit Andrew gezwungen worden, zwei Mal davon als 17-Jährige. Die Übergriffe sollen 2001 und 2002 passiert sein. Einmal habe sie ihn in einem Nachtklub getroffen, wo er mit ihr tanzen habe wollen. Er habe so geschwitzt, dass sie von seinem Schweiß richtig angeregnet worden sei. „Es war schrecklich“. Sie sei angeekelt gewesen.

„Falsch und ohne Grundlage“
Der Buckingham-Palast reagierte dem „Hello“-Magazin zufolge auf das Interview mit dem Titel „The Prince and the Epstein Scandal“ noch am selben Abend mit einem Dementi. „Es wird kategorisch dementiert, dass der Duke of York in irgendeiner Form sexuellen Kontakt oder eine Beziehung mit Virgina Roberts (so der Mädchenname von Giuffre, Anm. d. Redaktion) gehabt hat. Jede gegenteilige Behauptung ist falsch und ohne Grundlage.“

Der Palast ging in der Erklärung auch auf die Verbindung von Prinz Andrew zu Jeffrey Epstein ein und erklärte: „Der Herzog von York bedauert unmissverständlich seine unwürdige Verbingung mit Jeffrey Epstein. Epsteins Selbstmord hinterließ viele unbeantwortete Fragen, insbesondere für seine Opfer.“

„Herzog ist bereit, bei Ermittlungen behilflich zu sein“
Der Herzog fühle mit den Betroffenen und verstehe ihren Wunsch, dass die Sache aufgeklärt wird, um ihr Leben wieder in Angriff nehmen zu können. Wie schon bei seinem Rücktritt von allen öffentlichen Funktionen wird wiederholt, dass der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth bereit sei, mit „allen zuständigen Strafverfolgungsbehörden“ zusammenzusarbeiten.

Es wird aber im Weiteren abgestritten, dass Prinz Andrew etwas gewusst habe oder bezeugen könnte, was zu der Verhaftung von Jeffrey Epstein geführt hatte.

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Es wird kategorisch dementiert, dass der Duke of York in ihrgendeiner Form sexuellen Kontakt oder eine Beziehung mit Virgina Roberts gehabt hat.

Statment des Buckingham-Palastes

Selbstmord im Gefängnis
Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen - darunter auch Virgina Giuffre Roberts - sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Im August wurde er tot in seiner Gefängniszelle in New York gefunden. Als Todesursache wurde Selbstmord angegeben.

Bei einer Verurteilung hätten dem Ex-Investmentbanker, der gute Kontakte zu hochrangigen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Zu seinen Freunden zählten einst neben Prinz Andrew sogar auch Ex-US-Präsident Bill Clinton und der heutige Präsident Donald Trump. Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit bedauerte gerade in einer öffentlichen Erklärung, dass sie ihn getroffen hat. 

Prinz Andrew bedauert in dem aktuellen Statement die „Ausbeutung von Menschen“ und erklärte, ein solches Verhalten nicht gedultet, gefördert oder gar daran teilgenommen zu haben.

Wer sagt die Wahrheit?
Prinz Andrew hatte auch in einem ebenfalls mit der BBC geführten Interview im November erklärt, er könne sich an Treffen mit Giuffre nicht erinnern und er habe „absolut und kategorisch“ keinen Sex mit ihr gehabt.

„Er weiß, was geschehen ist, ich weiß, was geschehen ist. Aber nur einer von uns erzählt die Wahrheit“, erklärte hingegen Giuffre. Die Bevölkerung in Großbritannien solle sich auf ihre Seite stellen, um ihr „bei diesem Kampf zu helfen“. Es gehe nicht um eine „erbärmliche Sex-Story“, sondern um „Missbrauch“.

Laut einem BBC-Bericht muss Andrew inzwischen auch mit Vorladungen rechnen, sollte er wieder in die USA reisen. Die Anwälte von fünf Epstein-Opfern verlangen, dass der Prinz in Gerichtsverhandlungen aussagt.

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Er weiß, was geschehen ist, ich weiß, was geschehen ist. Aber nur einer von uns erzählt die Wahrheit.

Virgina Giuffre über Prinz Andrew

Desaster fürs Königshaus
Für das britische Königshaus ist der Skandal um Prinz Andrew ein Desaster. Die 93-jährige Königin und Prinz Charles beriefen Prinz Andrew von allen Funktionen ab. Der 59-Jährige wird die Royal Family nicht mehr repräsentieren. Sein Schreibtisch im Buckingham-Palast wurde geräumt, sein Gehalt aus der Staatskassa gestrichen.

Es heißt, die Queen denke auch ernstlich darüber nach, die Regentschaft in nicht allzu langer Zeit in die Hände von Prinz Charles zu legen. Dieser werde dann das Königshaus „verschmälern“, das dann nur noch aus ihm, Herzogin Camilla, Prinz William, dessen Ehefrau Kate und deren Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis besteht.

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(Bild: kmm)



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